Am vielen Essen lag es nicht, dass ich heute Nacht nicht gut geschlafen habe. Unsere Pension hatte heute Nacht ein kleines Fest. Und die Musik war ziemlich laut. Als diese dann irgendwann aus war, hat die halbe restliche Nacht ein Köter gekläfft. Nun ja. Ein paar Stunden Schlaf sind es schon geworden. Nun wollen wir zusammen planen, was wir in den nächsten Tagen noch anschauen wollen. Es soll Regen geben und wir wollen eigentlich nicht drei Tage am Stück im Regen unterwegs sein.
Es wird erst einmal Zeit, dass wir los kommen. Unser Zeugs haben wir fertig und dann geht's los. Der Weg führt uns aus dem Ort hinaus in Richtung Skilift. Den lassen wir links liegen und laufen den Berg hinauf. Es geht zuerst nicht sonderlich steil bergauf, aber nach und nach wird es anstrengend. Mein Rücken macht mir zu schaffen. Keine Probleme mit der Wirbelsäule, aber ich habe vom schweren Rucksack zwei Stellen, die inzwischen wirklich wund gescheuert sind. Das ist nicht gut und tut auch teilweise ganz ordentlich weh. Wir laufen heute Vormittag zum Bihor Peak. Das ist der höchste Berg in Apuseni Nationalpark. Als wir in Vartop los laufen scheint noch die Sonne. Es ziehen aber schon dunkle Wolken auf. Nun ja. Von der Höhe aus hat man einen schönen Überblick über weite Teile des Nationalparks. Da sieht man ein Gewitter schon wirklich von Weitem. Wir waren noch gut eine halbe oder fast eine ganze Stunde etnfernt vom Bihor Peak, als plötzlich dichte Wolken über den Kamm auf dem wir laufen ziehen. Binnen kurzer Zeit verschwindet alles in den Wolken und die Sicht geht zurück auf null. Der Weg ist zwar gut zu erkennen, da gibt es keine Probleme, aber die Aussicht ist gleich null. Es wird kalt und beginnt zu regnen. Schnell eine warme Regenjacke anziehen und den Rucksack einpacken. Der Wind treibt immer wieder große Wolkenfetzen über den Kamm. Schließlich erreichen wir den Bihor Peak. Hier steht eine große Sendeanlage. Das Gebäude ist ziemlich heruntergekommen. Aber wir sind schließlich wegen der Aussicht hier und nicht wegen der Gebäude. Durch den Regen hat sich die Luft etwas gereinigt und wir können tatsächlich die Aussicht genießen. Es ist zwar leider immer noch trüb, aber die Aussicht ist dennoch grandios. Ein 360 Grad Panorama vom Besten!! Dann laufen wir weiter. Unser Ziel für heute ist Ariseni. Der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage Regen voraus. Das sind keine guten Voraussetzungen zum Zelten. Wir planen also die nächsten Tage in Ariseni zu verbringen und überlegen, wie wir unsere Wanderung noch zu einem guten Abschluß bringen können. Es ist immer noch geplant die Salina Turda anzuschauen. Nur das passt nicht ganz so richtig zum Rahmen (Natur statt Sight-Seeing). Nun ja. Wir werden sehen. Nun müssen wir erst mal nach Ariseni kommen. Da haben wir heute zum ersten Mal Probleme mit den elektronischen Karten. Denn dort wo ein Weg sein sollte, ist keiner. Und dort wo eigentlich kein Weg ist, laufen wir gerade. Da stimmt etwas nicht. Und Wege, die im nirgendwo enden sind einfach blöd! Also drehen wir wieder um und laufen zu dem Punkt zurück, an dem noch alles gepasst hat. Dort wählen wir eine alternative Route. Diese führt leider über viele langweilige Kilometer eine Schotterstraße hinab ins Tal. Die Straße wurde wohl mal auf Vordermann gebracht, um die Windkraftanlagen hier auf dem Berg zu installieren. Aber sonst ist die Schotterstraße einfach nur öde. Stundenlang geht es langsam bergab. Andererseits ist es auch schön, wenn es nicht so steil ist.
Am Abend erreichen wir Ariseni. Die kleine Gemeinde zieht sich sehr in die Länge. Wir suchen nach einer Pension. Schnell werden wir fündig. Für 100 Ron pro Nacht, wollen wir hier die Regenfront aussitzen. Nur müssen wir erst mal Bargeld holen. Das wird morgen wohl das Thema des Tages werden. Nun gibt es eine warme Dusche und dann wollen wir wieder ordentlich Abendessen. Jedoch das Abendessen ist gar nicht so einfach. Es gibt zwei Restaurants laut GPS Gerät. Eines ist zu und das Andere existiert nicht. Statt dessen zieht ein kräftiges Gewitter auf. Wir beschließen im Mini-Markt etwas zu Essen und Bier zu holen. Schnell laufen wir nach Hause. Es regnet schon etwas. Eine Minute später legt der Regen richtig los. Glück gehabt!
Wir sitzen auf dem überdachten Balkon und essen zu Abend. So lässt es sich auch aushalten. Wir planen für morgen und gehen früh ins Bett. Müde sind wir auf alle Fälle. Draußen regnet ist immer noch in Strömen. Das wird wohl auch so bleiben für die nächsten Tage.