Ich habe ganz gut geschlafen, aber gegen morgen ziemlich wirres Zeugs geträumt. Nun ja, das kommt zwar öfter vor. Nur diesmal ging es irgendwie ziemlich nur um mich. Mehr schreibe ich nicht auf, aber die Sache belastet mich.
Um 5 Uhr klingelt der Wecker. Es ist noch stockfinster draußen. Passi und ich wollen mit dem Bus einen oder zwei Orte weiter fahren, um Bargeld abzuheben. Aber wir stellen vor der Abfahrt fest, dass es dort wohl vermutlich auch keinen Geldautomaten geben wird. Eigentlich müssten wir zurück nach Vartop. Eine Busverbindung gibt es, oder vielleicht auch nicht. Das ist ziemlich blöd. Außerdem würde der Tag komplett drauf gehen, um Bargeld zu besorgen. Das ist eigentlich auch doof. Ich überlege, ob es nicht besser ist, eine andere Unterkunft zu suchen, in der wir mit Karte bezahlen können. Wir brauchen auf jeden Fall das verbleibende Geld für den Bus. Dort ist Kartenzahlung völlig unmöglich. Die Übernachtung heute Nacht kostet uns 100 Ron. Wir haben 200 Ron. Bleiben noch 100 Ron für den Bus. Das reicht??
Das Thema geht mir ziemlich auf den Wecker. Ich will hier eigentlich nicht jeden Pfennig dreimal herum drehen wollen. Also ist mir die Idee, dass wir uns eine andere Unterkunft suchen und dann dort mit Karte zahlen nicht so unsympathisch. Lieber will ich etwas Geld im Beutel haben. Ich stehe auf, ziehe mich an und laufe zum Mini Markt gestern. Vielleicht kann die Verkäuferin mehr sagen zu dem Geldautomaten in Vartop. Doch leider macht der Laden erst um 9 Uhr auf. Also laufe ich wieder zurück zu unserer Pension. Pascal schläft noch. Irgendwie müssen wir jetzt an das Problem ran. Es ist kurz vor 8 Uhr. Ich klopfe bei den Vermietern und frage nach ihrem Sohn Cipri. Er spricht englisch und ich erkundige mich bei ihm nochmal wegen des Geldautomaten in Vartop. Ich wusste schon, dass der im Hotel Vier-Jahreszeiten steht. Das Hotel hat (im Gegensatz zu der Angabe im Internet) geöffnet. Und ein Bus fährt in ca einer halben Stunde hier ab, nach Vartop. Dann ist das der Plan: Dort hin fahren, Geld holen und dann wieder zurück nach Ariseni. Cipri zeigt uns den Weg zur Bushaltestelle. Der Bus hat Verspätung, aber wir haben es nicht eilig. Das Stück nach Vartop legt der Bus in einer knappen viertel Stunde zurück. Das Hotel finden wir schnell. Zunächst gibt es noch ein Problem mit dem Automaten. Der macht nicht weiter. Es gibt wohl tatsächlich ein Problem mit der Software. Denn bei einer Abfrage stehen die Touchscreen Knöpfe an unterschiedlichen Stellen. Abhängig von der gewählten Sprache. Das ist komisch. Zum Glück klappt es aber doch, dass jeder von uns dem Geldautomaten 200 Ron entlocken kann. Mehr gibt er auf einmal nicht her. Immerhin besser als gar nichts. Dann haben wir dieses Problem gelöst! Nun Glück! Nun geht's auf den Heimweg. Wir wollen nicht entlang der Straße laufen. Das GPS Gerät findet einen Weg, der abseits vom Verkehr verläuft. Das ist super! Wir laufen los. Nur wenig später bekommen wir Begleitung. Vier Hunde schließen sich unserer kleinen Gruppe an. Zuerst ist das noch ganz nett, aber wir werden die vier Begleiter einfach nicht mehr los. Das bringt uns sicher Ärger, wenn wir mit den vier Hunden gemeinsam unterwegs sind. Also müssen wir denen zu verstehen geben, dass es hier keinen Platz gibt. Das ist gar nicht so einfach. Nach und nach, werden wir die Begleiter wieder los. Zwar tut uns das weh, aber wie soll das sonst weitergehen? Das letzte Stück nach Ariseni laufen wir dann wieder alleine. Dort kommen wir am Mini-Markt vorbei. Inzwischen ist es kurz nach 12 Uhr. Es wird einfach Zeit, um eine Pause zu machen. Ich bin sehr müde und will heute Nachmittag einfach nichts mehr machen. Also holen wir im Markt etwas Bier und machen es uns vor dem Markt gemütlich. Das wird dann wohl der Ausklang des Tages werden. Der angekündigte Dauerregen ist nicht angekommen. Inzwischen ist es kühl und sehr bewölkt. Lange wird es wohl nicht mehr dauern bis zum Regen. Wir sitzen noch einige Zeit unter dem Dach des Mixed Magazin und trinken noch das ein oder andere Bier. Schließlich nehmen wir dann gegen Abend die Beine in die Hände und laufen die paar hundert Meter nach Hause. Passi will noch Wäsche waschen und ich einfach nur noch schlafen. Als ich wieder wach werde hat Passi schon das Vesper zum Abendessen fertig. Oh, das ist klasse! Wir setzen uns wieder auf den Balkon am Haus und essen gemütlich zu Abend. Dann gibt's noch ein Bier für mich, ein paar mehr für den Passi und anschließend bin ich an der Reihe mit Wäsche waschen. Es ist 22 Uhr, als ich dann auch ins Bett gehe.
Was das Wetter angeht, so war heute schlechtes Wetter angekündigt und unterm Strich war heute eigentlich der beste Tag, seit wir im Apuseni Nationalpark unterwegs sind. Kein Gewitter und kein Regen. Ehrlich gesagt ärgert uns beide das schon ziemlich. Denn wir haben nun eine Unterkunft gesucht und könnten eigentlich nochmal eine Nacht im Zelt schlafen. Nun ja. Nun ist es auch gut so. Morgen soll es auch wieder den ganzen Tag über regnen. Trotzdem haben wir für morgen wieder eine kleine Wanderung geplant.