Mittwoch, 09.11.2011 - Christchurch – Dunedin
Erst trocken, dann Dauerregen, +15°C
Ganz so gut habe ich heute Nacht leider nicht geschlafen. Ich vermute, es liegt daran, dass es draußen zu ruhig ist… (keine Besoffenen aus der Kneipe von Gegenüber, keine Kirchenglocken…). Wir stehen um 6 Uhr auf, damit noch genügend Zeit bleibt, um in alle Ruhe zum Bus zu kommen. Abfahrt ist um 7:45 Uhr. Aber zuvor fordert mein Magen nochmal so ein opulentes Frühstück, wie gestern Morgen. Nur bleibt nicht ganz so viel Zeit fürs gemütliche Frühstück. Zügig machen wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Wir sind pünktlich, der Bus ist pünktlich… alles wunderbar. Der Fahrer erklärt zuerst einmal die Regeln an Bord (von wegen Rauchen, Essen / Trinken und Anschnallen…). Dann geht´s los. Unterwegs wird aus dem anfangs so strengen Fahrer ein wahres Wikipedia, was Neuseeland betrifft. Er erklärt fortlaufend über die Bordlautsprecher alle möglichen (un)wichtigen Dinge zu den Orten, an denen wir gerade vorbei kommen. Nur hin und wieder schweift er auch mal zu seiner Frau und seinen Kindern ab… Dennoch erfahren wir viele interessanten Dinge zur größten Michpulverfabrik Neuseelands, zur Schafzucht, zum Milchvieh und wo das landwirtschaftliche Gerät gebaut wird, dass der Schlepper auf dem Acker (an dem wir vor fünf Minuten vorbeigefahren sind) angebaut hat. Das ist ja schon alles sehr spannend, aber nach ein paar Stunden ist mir dann doch meine Musik vom MP3-Player lieber und ich genieße die Landschaft, die außen am Bus vorbei zieht. Unterwegs regnet immer wieder. Hoffentlich ist es in Dunedin etwas besser. Dunedin ist gälisch und bedeutet „Edinburgh“. Wir sind also nun in Edinburgh angekommen. Wir klären gleich im Busterminal die Fahrt für morgen früh, dann müssen wir das heute Abend nicht übers Internet machen. Die Straße zum Backpacker in der Elmrow geht steil bergauf. Das ist schon mal ein kleiner Vorgeschmack, was auf uns zukommt in den nächsten Tagen und Wochen. Der Backpacker ist klasse; Schön alt und gemütlich. An der Rezeption liegt unser Schlüssel und wir gehen erst einmal aufs Zimmer. Auch dort ist alles soweit in Ordnung. Jetzt müssen wir nur noch Proviant für die Wanderung auf dem Keppler-Track besorgen, dann sind wir komplett. Weil es aber immer noch regnet, verschieben wir den Einkauf erst einmal auf später. Ich schreibe mein Tagebuch, futtere ein paar Schokokekse und Daniel hört sein Hörbuch zu Ende. Aber leider lässt der Regen nicht nach. Und so machen wir uns dann gegen 16 Uhr trotz Regen auf den Weg zum Einkaufen. Denn sonst klappt das heute gar nicht mehr. Wir müssen auch recht lange suchen, bis eine Einkaufsmöglichkeit finden. Wir laufen ziemlich weit in eine Richtung, um dann doch irgendwann zu beschließen, dass es wohl in der aktuellen Himmelsrichtung nichts zu kaufen gibt. Also drehen wir um und versuchen unser Glück erneut. Unterwegs frage ich eine Dame, wo wir denn hier etwas zu Essen kaufen können. Ohne lange zu zögern läuft sie einfach voraus und zeigt uns den Weg. Unterwegs redet sie über Gott und die und natürlich auch über das Erdbeben in Christchurch, bis wir schließlich vor einem Supermarkt stehen. Bevor wir uns verabschieden, erzählt Sie noch etwas von ihrem Besuch in Europa, vor ein paar Jahren. In Deutschland ist sie damals allerdings nicht gewesen (und dabei hätte sie ja auf jeden Fall unseren Schwarzwald sehen sollen!) Wir decken uns üppig mit Vorräten ein. Irgendwie hat jeder wohl etwas Sorge, dass wir für die Wanderung auf dem Keppler-Track zu wenig zu futtern dabei haben. Boah, das alles soll noch zusätzlich in die Rucksäcke? Das wird lustig. Auf dem Rückweg vom Supermarkt kommen wir noch am Brauhaus der „Speights Brewery“ vorbei. Eine sehr gute Gelegenheit sich gleich mal mit dem neuseeländischen Bier vertraut zu machen. Während Daniel sich ein großes Stück Fleisch gönnt, halte ich mich lieber an die verschiedenen Gerstensäfte, die hier verköstigt werden. Mit einem ziemlichen Affen, folge ich Daniel zurück zum Backpacker. Ich bin ziemlich müde.