Samstag, 26.11.2011 - Abel-Tasman-Track – Teil 5
Strahlender Sonnenschein, 25°C
Wir saßen gestern Abend noch wirklich sehr lange beisammen und haben über endlos viele Themen gesprochen. Wir waren eine echt große Runde und jeder hatte etwas zu berichten. Echt lustig war jedoch die Reaktion der von Judy und Chris, als ich mir während unserer Unterhaltung eine „Frubiase“ Tablette in meine Tasse mit kaltem Wasser geworfen habe. Die meinten wirklich zuerst, das sei so eine Art „Instant Boil“ Tablette. Denn wenn jemand so etwas erfindet, dann doch wohl am ehesten die Deutschen Mit solchen und ähnlichem lustigem „Schnick Schnack“ ging der Abend sehr schnell vorbei und es war wirklich schon spät, als Daniel und ich zu Bett gegangen sind. In der Nacht kam dann auch der angekündigte Sturm. Der hat ganz ordentlich am Zelt gerüttelt. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen bin ich dann in der Nacht noch einmal raus aus dem Zelt und habe die Heringe geprüft. Denn der Boden war nicht so weich, damit die Heringe komplett in den Boden rein gingen. Irgendwie kann ich einfach nicht so gut schlafen, wenn der Wind ums Zelt pfeift. Eigentlich ist das ja sehr romantisch, aber mich macht das leider auch irgendwie unruhig. Ist zu Hause leider auch das Gleiche. Bei starkem Wind kann ich einfach nicht so richtig schlafen. Und so lag ich lange wach oder habe irgendwelchen Quatsch geträumt. Irgendwann bin ich aber dann wohl doch eingeschlafen. Nun ja, jedenfalls war es schon hell, als mich der Wind erneut geweckt hat. Das nächste mal wurde ich dann wach, als Daniel aus dem Zelt raus ist, weil es inzwischen viel zu heiß dort drin war. Die Sonne stand schon recht hoch und hat schon angenehm gewärmt, als ich aus dem Zelt raus bin. Der Wind hatte sich inzwischen gelegt und bei Frühstück konnten wir mit unseren Wanderkameraden gemütlich draußen sitzen. Als wir zurück am Zelt sind, sind unsere Zeltnachbarn auch schon wach. Wir kommen echt schnell ins Gespräch und stellen fest, dass die allesamt aus Bayern (oder Franken…) kommen und teilweise schon einige Monate lang in der Welt unterwegs sind. Wir kommen auch wieder mal aufs Essen und die Jüngste in der Truppe berichtet, dass sie die Sache mit dem Brot auf ganz eigene Weise gelöst hat. Weil sie nämlich auch keine Lust mehr auf „Gummibrot mit Gedächtnis“ hat, bäckt sie das Brot einfach selber. Nach deutschem Rezept, versteht sich. Wir sitzen in der Sonne und erzählen, bis es wirklich höchste Zeit wird das Zelt einzupacken und los zu laufen. Der Ranger wünscht uns noch einen schönen Tag und wir machen uns auf den Weg. Die letzte Etappe ist nicht mehr besonders anstrengend. Es läuft sich recht gut. Wir können uns Zeit lassen und futtern unterwegs die Reste von unserem Proviant aus den Rucksäcken. Die sind inzwischen wirklich leicht geworden. Irgendwie wollen wir den Abel-Tasman-Track gar nicht verlassen und so dehnen wir die Etappe aus, so gut es geht: Ein Abstecher hier, ein Abstecher da, aber irgendwann erreichen wir doch das Ende des Weges. Wir stärken uns erst einmal in einem Kaffee, dass gleich am Ende des Abel-Tasman-Track auf hungrige Gäste wartet. Daniel bestellt erst mal ein großes Mittagessen, während ich noch nicht wieder hungrig bin (kaum zu glauben…) Aber ich hatte unterwegs bei Brot und Käse ordentlich zu zugeschlagen, während Daniel dafür nicht so zu haben war. Dafür gibt es bei mir zwei Bierchen (die aber wirklich sau-teuer waren). Nebenher mache ich noch zwei Postkarten fertig und dann kommt auch schon der Bus, der uns nach Nelson zurückbringen soll. Bevor das Gepäck im Laderaum verschwindet krame ich noch schnell Kopfhörer und Handy aus dem Rucksack. Was für ein Glück… Denn der Fahrer labert ununterbrochen fast zwei Stunden darüber, was es wo zu sehen gibt und so weiter. Als ich mal kurz die Musik leiser mache um zu hören, ob der Fahrer immer noch am Erzählen ist, ist dieser grade bei seinen Nichten und Neffen angekommen. Oh Mann… Ohne Gehörschaden aber doch recht gestresst kommen wir in Nelson an und kaufen erst einmal ein. Unseren Proviant wieder auffüllen. Im Backpacker gibt es dann ein opulentes Abendessen: Müsli mit Milch… Alles was der Mensch eben braucht. Für mehr hatten wir heute keine Lust. Während ich die Wäsche aufsetze und mein Tagebuch schreibe, schaut Daniel im Internet nach den Busverbindungen für die nächsten Tage. Dann wird es aber auch schon Zeit fürs Bett.