Sonntag, 27.11.2011 - Nelson – Wellington

Sonnig, +18°C

 

Der heutige Tag ging schon sehr früh los. Schon um 6:30 Uhr mussten wir in der Gänge kommen, damit wir den 8:30 Uhr Bus nach Picton bekommen. Der Backpacker in dem wir heute Nacht untergekommen sind war wirklich klasse. Man lebt eigentlich mit der Familie zusammen in deren Haus und teilt sich Küche, Wohnzimmer, Bad und so weiter. Eigentlich eine echt tolle Idee! Auch hier trifft man wieder Landsleute aus Deutschland. Arne, 31 Jahre alt, macht drei Monate Urlaub hier. Weil heute sein Geburtstag ist, hat er eine große Ladung Muffins gebacken und auf den Frühstückstisch gestellt. Er hat vor eine Tageswanderung am Abe-Tasman-Track zu machen. Mehr will er irgendwie nicht. Auch mit ihm kommen wir schnell ins Gespräch und müssen uns irgendwann dann sogar noch beeilen, damit wir rechtzeitig los kommen. Meine Füße jucken wie verrückt. Ich bin die ganze Zeit, während wir da sitzen und reden nur am Kratzen. In der Nacht hatte ich das auch schon eine Zeit lang. Es ist aber kein Sonnenbrand, sondern es sind wohl die Bisse der Sandfliegen, die erst ein paar Tage später wirklich zu jucken beginnen. Verdammt nervig…! Am Sonntagmorgen ist in Nelson wirklich noch nicht viel los. Wir sind allerdings schon spät dran und müssen uns beeilen. Den Fahrer kennen wir schon von einem früheren Trip. Der hat es leider irgendwie immer ziemlich eilig. Diesmal geht es aber. Wir hocken gemütlich im Bus, holen noch etwas Schlaf nach und sind drei Stunden später in Picton. Dort ist der Hafen für die Fähre nach Wellington. Die legt aber erst in zwei Stunden ab. So bleibt mir noch etwas Zeit für eine weitere Postkarte. Da wir unsere Rucksäcke schon als Gepäck abgeben können habe wir nicht viel zu tragen und können unbeschwert noch etwas in der Stadt spazieren gehen. Viel gibt es nicht zu sehen, aber so geht wenigstens die Zeit rum, bis die Fähre endlich ablegt. Das Wetter ist klasse und so schauen wir sehr lange vom Sonnendeck zu, wie die Fähre sich den Weg durch die neuseeländischen Fjorde bahnt. Auf dem offenen Meer angekommen, blicke ich der Südinsel noch sehr lange gedankenverloren hinterher. So lange, bis man im Dunst fast nichts mehr von der Südinsel sehen kann. Ich denke lange darüber nach, ob ich die Südinsel wohl jemals wieder sehen oder betreten werde? Ich weiß es wirklich nicht. Aber immerhin bin ich dort gewesen und habe die Zeit auf der Südinsel schon wirklich sehr genossen. Es war eine schöne und erlebnisreiche Zeit an die ich sicher noch lange denken werde. Hier draußen auf dem offenen Meer fängt die Fähre ganz ordentlich an zu wanken und zu rollen. Daniel verträgt das überhaupt ganz und gar nicht. Mir macht das zum Glück nichts aus und eigentlich ist das eine ganz gemütliche Überfahrt. Ich setze mich zu Daniel unter Deck und schlafe irgendwann ein. In Wellington angekommen schnappen wir unsere Rucksäcke vom Baggage-Claim und nehmen einen Bus zum Bahnhof. In der Nähe des Bahnhofs ist unser Hostel für heute Nacht. Ein sehr großes Ding. Das wohl früher mal ein Hotel gewesen sein muss. Vor 50 Jahren war das sicher mal eine gute Adresse, heute vermissen wir allerdings die Dusche auf dem Zimmer. Aber ein kleines Waschbecken gibt es. Das ist auch schon o.k. Bevor wir uns etwas zu Abend kochen, kaufen wir ein. Der Supermarkt ist riesig und die Musik im Hintergrund durchaus ansprechend: Es läuft Nirvana und Bon Jovi. Nach dem Essen will Daniel noch eine Runde durch die Stadt laufen, während ich mich einem gemütlichen Bierchen an der Bar widme. Wir können hier leider nur für eine Nacht bleiben, weil morgen schon alles belegt ist. So schlimm ist das aber nicht, denn hier in Wellington gibt es genügend Alternativen.