Samstag, 03.12.2011 - Waikaremoana-Track – Teil 4
Mal Sonne, mal etwas Niesel, +23°C
Auch wenn es im Schlafsaal anfangs noch recht unruhig war (am Abend ist eine Gruppe Teenie-Girls an der Hütte eingetroffen) so bin ich doch sehr schnell eingeschlafen. Das Bett war super bequem. In der Nacht bin ich mal vor die Hütte, um die Sterne anzuschauen. Den Rest der Nacht habe ich so gut geschlafen, wie schon lange nicht mehr. Dafür ging am Morgen der Krach im Schlafsaal schon recht früh wieder los. Ein ständiges Gackern und Kichern eben… Beim Frühstück treffen wir unsere Mitwanderer der letzten Tage wieder. Heute müssen Daniel und ich etwas auf die Uhr schauen, denn um 14Uhr soll uns unser Shuttle abholen. Der Zeit für den Weg von der Hütte bis zum Shuttle ist mit ungefähr 5 Stunden angegeben. Also sehen wir zu, dass wir zügig essen und los kommen. Mein Magen hat sich nach der Durchfall-Geschichte inzwischen auch wieder beruhigt. Ich vermute stark, dass es von der recht billigen Schinkenwurst kam, die wir gegessen haben. Die habe ich wohl einfach nicht vertragen. Es ist recht schwül, aber nicht drückend heiß. Gutes Wetter zum Wandern. Nach unserem Aufbruch erreichen wir die nächste Hütte schneller als gedacht. Der Weg ist gut zum Laufen. Es gibt wenig Wurzeln und so weiter auf die man ständig achtgeben muss. Dafür hat es leider angefangen etwas zu nieseln. Nicht stark, aber es reicht aus, damit die Steine über die wir laufen teilweise recht schmierig sind. An einer Stelle bin ich zu forsch unterwegs und rutsche prompt aus. Passiert ist nichts. Ich habe den Sturz mit dem linken Arm abgefangen. Ein Fall auf die rechte Schulter wäre deutlich schmerzhafter gewesen. Den „Water-Taxi pick up“ erreichen wir auch wieder sehr schnell. Von hier aus sind es nur noch 45 Minuten bis zum Shuttle. Unsere „Kiwi-Ladies“, die wir in den letzten Tagen immer wieder Abends auf den Hütten getroffen haben, sitzen schon am Strand und warten. Da wir sehr gut in der Zeit liegen, hocken wir uns noch dazu und reden mit den Damen, bis sie abgeholt werden. Dann laufen wir weiter und erreichen sehr bald das Ende des Track. Fast zwanzig Minuten früher als geplant kommt das Shuttle. Diesmal fährt allerdings jemand anderes. Der Fahrer nimmt uns noch mit zu einem befreundeten Opossum-Jäger. Dieser lebt hier draußen im Busch und verdient sich seinen Lebensunterhalt mit der Jagd auf Opossums. Nach etwas Smalltalk geht es dann auf den Weg nach Wairoa. Die Tour teilt sich an diesem Samstag in mehrere Etappen auf. Der Fahrer übergibt uns zwischendurch an ein anderes Shuttle. Aber wir kommen recht zügig wieder zurück zu unserem Campingplatz. Die ganze Tour wurde privat organisiert, aber alles hat wirklich ohne Probleme geklappt. Das ist echt klasse. Am Campingplatz angekommen genieße ich erst einmal eine Dusche. Die Waschmaschine wird mit einem riesigen Berg Dreckwäsche gefüttert und dann wird es auch Zeit für den Einkauf und das Tagebuch. Daniel kocht heute Abend Reisbrei mit allerlei Obst dazu. Sehr lecker! Am Abend sitzen wir zusammen und planen die weiteren Aktivitäten für die kommende und leider auch schon letzte Woche unserer Reise durch Neuseeland. Kleiner Nachtrag zum Waikaremoana-Track: Entlang des Tracks gibt es kein WC-Papier. Das ist an und für sich nicht wirklich erwähnenswert. Denn grundsätzlich sollte man selbst immer so etwas dabei haben. So richtig zu schätzen lernt man das vor allem dann, wenn der Verbrauch aufgrund eines verdorbenen Magens plötzlich stark steigt. Denn dann kann WC-Papier plötzlich zum begehrten Tauschmittel werden. Den Kurs regeln Angebot und Nachfrage. Ich konnte bei den „Kiwi-Ladies“ zum Glück mit einem freundlichen Lächeln und einer gut geheizten Hütte bezahlen…