Sonntag, 13.11.2011 - Keppler Track – 3. Etappe
Erst blauer Himmel, am Nachmittag Regen, dann wieder schön, 10°C
Die vergangene Nacht auf der Iris Burn Hut war wirklich o.k. Grundsätzlich sind die Hütten zur Zeit alles sehr schwach belegt. Das ist schon ganz angenehm. Vor allem, wenn ich daran denke was in den Aufenthaltsräume für eine Enge wäre, wenn alles voll belegt ist. Da die heutige Etappe nur für knappe sechs Stunden angesetzt ist, lassen Daniel und ich uns viel Zeit beim Aufbrechen. Wir wollen einfach nicht schon am frühen Nachmittag an der Moturau-Hut sein. Wir legen auch unterwegs ein paar Pausen ein. Das Faulenzen wird uns aber durch immer dickere Wolken etwas vermiest. Und so müssen wir eine schöne Wiese, die eigentlich zum Mittagsschlaf einlädt, links liegen lassen. Es wird immer dunkler und bald schon fallen die ersten Tropfen. Die Strecke verläuft heute sehr eben. Auf schmalen Pfaden geht es erst durch dichten Regenwald und bald auch durch offene Steppe, die aber nur das Ergebnis eines Erdrutsches aus dem Jahre 1984 ist. Schnell landen wir wieder im Regenwald. Diesmal ist der Boden wieder dich überwachsen mit allerlei Farnen. Hin und wieder müssen wir wieder eine Umleitung gehen, die aufgrund von Erdrutschen erforderlich wird. Am Nachmittag erreichen wir den Manapouri See. Schön gelegen und von Felsen umschlossen ist auch diese Aussicht, die sich hier zeigt wieder wirklich sehr beeindruckend. Dann ist es nur noch eine halbe Stunde am See entlang, bis wir schließlich die Hütte erreichen. Nur kurz nach unserer Ankunft setzt ein kräftiger Regen ein. Wir teilen uns auf: Daniel sucht die Schlafgelegenheit in der Hütte aus und ich melde uns beim Ranger an. Wir haben ein großes Matratzenlager, in dem aber außer uns nur noch Steffi schläft. Steffi ist schon vor uns an der Hütte und steigt grade aus dem See, als wir dort ankommen. Baden, das ist eine wirklich gute Idee, auch wenn das Wasser recht kalt ist. Trotzdem kann es nicht schaden. Außerdem ist es noch früh am Tag. Also rein in die Badehose und ab ins Wasser. Aber genüsslich baden ist nicht. Also Katzenwäsche und wieder raus. Anschließend ist Waschtag. Hin und wieder regnet es während Ranger Will uns die wichtigsten Dinge zu den Notausgängen, zum Sammelplatz und so weiter erklärt. Nach dem Abendessen machen wir mit dem Treibgut, dass der Wind ans Ufer des Sees gespült hat ein Lagerfeuer und setzen uns gemütlich drum herum. Wir beobachten den Sonnenuntergang, der durch die Wolkenlücken scheint und hören den Wellen und dem Knistern des Lagerfeuers bis in die tiefe Nacht hinein zu. Es ist ein wunderschöner Abend an einem wirklich schönen Ort. Was will man mehr?