Dienstag, 25.08.2009 -- Stein - Pfunders
Sonnig und warm
Heute Nacht übernachten wir im Schneider Hof in Pfunders. Das ist ein sehr kleines Gasthaus. Eigentlich ist es eher ein Haus, bei dem die Familie einfach zwei Zimmer für Übernachtungen vermietet. Aber dennoch ist dort soweit alles o.k. Im Garten hinterm Haus gibt es ein kleines Planschbecken. Wir sind dann noch schnell im einzigen Laden im Ort zum Einkaufen gewesen. Unser Proviant muss aufgefüllt werden und etwas zum Abendessen wollten wir uns auch noch holen. Natürlich haben wir viel zu viel eingekauft. Denn beide waren wir hungrig, als wir in den Laden sind. Und als Krönung unserer Einkaufswut laufen wir dann am Ende mit einer Sechser-Packung Magnum Mini aus dem Laden raus und vertilgen das Eis umgehend. Aber nun erst einmal zur heutigen Etappe: Die Nacht im Bartelhof war sehr gut. Nachdem ich Abends anstatt zwei Bier zwei Liter Milch getrunken hatte konnte ich trotzdem gut schlafen. Mit Klaus und Lutz hatten wir noch lange zusammen gesessen, Eis gegessen und gequatscht. Der heutige Weg zur Gliederscharte war zuerst eben und etwas staubig, zog dann aber immer mehr an. Im Großen und Ganzen war der Weg gut zu laufen. Nur zum Ende hin wurde es nochmal steil und steinig. Von der Gliederscharte aus konnten wir sehen, wie eine Herde Schafe in einem Schneefeld in der Sonne lag und vor sind hin döste. Weiter führte der Weg an einem kleinen Gebirgssee vorbei und dann ging es auch schon wieder talwärts. Bislang war der Tag heute recht entspannt. Wir kommen an einer Weide vorbei auf der ein Ochse mit steifem Hinterlauf läuft und humpelt. Sowohl Pascal als auch ich sind wirklich froh, dass wir bislang vor größeren Problemen dieser Art verschon geblieben sind. Auf der heutigen Etappe begegnen wir nicht sehr vielen Leuten. Auf der Engbergalm machen wir Rast und trinken etwas Milch. Für Bier ist es einfach zu früh! Zum Vespern gehen wir noch ein Stück weiter und setzen und auf eine Weide. Dort ist die Aussicht perfekt. Genau der richtige Ort zum Vespern. Wir machen es uns gemütlich und hocken grade beim Vesper, als plötzlich von hinten eine Herde Kühe auf uns zugerast kommt. Oh Scheiße… gar nicht gut. Die kommen echt im Rudel und scheinen es auf uns abgesehen zu haben. „Nun, der Weg geht hier lang, aber vielleicht ist es eben doch deren Revier…“ denke ich mir noch und hoffe, dass dies nicht die letzten Gedanken sind. Aber zum Glück stoppen die ein paar Meter bevor sie uns platt machen. Ein paar Kühe beschnuppern neugierig unsere Rucksäcke und schauen uns ziemlich kritisch mit ihren riesigen Augen an, bevor sie offenbar beschließen, dass wir zwei keine Bedrohung die sie und die Kälber darstellen. Sie lassen uns am Leben. Dass Kälber in der Herde sind, aber wir eben leider erst ganz zum Schluss gemerkt, sonst wäre wir vielleicht gar nicht hier her gesessen. Nun, die Lektion haben wir erst einmal lernen müssen. Zu den wenigen Leuten, die uns heute entgegenkommen gehört eine Gruppe Pfadfinder. Wir sind erstaunt, was die alles an Gepäck mit sich schleppen.