Mittwoch, 09.09.2009 -- Lido de Jesolo - Venedig
Bewölkt, +25°C
Die Nacht im Hotel war wirklich gut. Die Betten hatten wieder die normale Breite und waren nicht so unglaublich schmal, wie unterwegs in einigen Unterkünften erlebt. Pascal und ich freuen uns aufs Frühstück. In freudiger Erwartung machen wir uns gegen 9 Uhr auf dem Weg in den Frühstücks-Saal. Boah, mein Ranzen spannt unglaublich. Zum Essen gab es wirklich genug! Auch Pascal stöhnt. Aber keine Sorge, das werden wir heute schon wieder abmarschieren. Bis wir heute Abend in Venedig (!!) sind, werden noch ein paar Kilometer weg vor uns liegen. Der Weg führt einige Kilometer am Strand entlang. Die ersten fünf Kilometer verläuft er über kleine Betonplatten in Richtung Süden. Es geht vorbei an wirklich unzähligen Sonnenschirmen und Liegen. Alle dicht an dicht. Besetzt sind zur Zeit aber nur wenige dieser Liegen. Die Saison scheint wie in den Bergen auch, allmählich vorbei zu sein. Unterwegs muss ich immer wieder denken, dass unsere großen Rucksäcke und die schweren Wanderstiefel irgendwie nicht so richtig zu den Flipflops und Bikinis hier an den Strand passen. Gegen Mittag verschwindet die Sonne hinter dünnen Wolkenschleiern und die drückende Hitze lässt etwas nach. Die dicht an dicht gestellten Sonnenschirme weichen nun einem fast leeren Strand. Hier weichen die Hotels einem Campingplatz. Der Weg verläuft aber immer noch am Strand. Es gibt hier keine Betonplatten mehr und im weichen Sand wird das Vorwärtskommen nun wirklich anstrengend. Im weichen Sand sinken wir immer ein Stück weit ein. Das kostet viel Kraft. Schließlich versuchen wir es im nassen Sand, der gelegentlich von den Wellen überspült wird und stellen fest, dass der Sand deutlich fester ist und wir wesentlich besser vorankommen. Dann verlässt der Weg den Strand und führt in Richtung Hauptstraße. Das ist der Weg zum Hafen. Wir machen eine kleine Rast. Das üppige Frühstück ist längst verbrannt und wir können uns etwas Eiscreme (wenn man schon mal im Land der Eiscreme ist!). Dann geht es auf der Via Fausta stundenlang einfach nur geradeaus. Das sind wirklich harte Kilometer auf einer nicht enden wollenden Autobahn! Diese Kilometer müssen wir nun einfach auch noch irgendwie hinter uns bringen. Es hilft nichts… Es hört aber auch wirklich nicht auf …!!! Stunden später sind wir dann am Hafen. Endlich! In einem kleinen Laden kaufen wir nochmal frischen Proviant (dass ein paar Dosen Bier dabei sind brauche ich sicher nicht zu betonen!) Dann steigen wir auf die Fähre. Die Überfahrt dauert knapp eine Stunde und dann sind wir in VENEDIG angekommen! Wir haben es geschafft!! In der Lagunenstadt sind zunächst einmal recht überrascht von diesen Massen an Touristen, die es hier gibt. Wenig später erreichen wir den Markusplatz. Hier endet offiziell Ludwig Graßler´s Traumpfad München – Venedig. Wir stoßen mit einem Bier auf unsere erfolgreiche Tour an. Es ist ein sehr schönes Gefühl diese wunderschöne Wanderung gemacht und geschafft zu haben. Zugleich macht sich nur wenige Augenblicke später in mir eine gewisse Leer breit. Schade, dass es nicht einfach weiter geht! Nachdem wir unser Bier leer getrunken haben machen wir uns auf die Suche nach einem Hotel. Das ist gar nicht so einfach, denn wir wussten nicht, dass derzeit die Filmfestspiele stattfinden. Im ersten Hotel, dass Wanderer empfohlen haben ist nichts mehr frei. Im Internet finden wir noch weiter Telefonnummern, die wir abklappern. Im Hotel Messner werden wir schließlich fündig. Für 80 Euro pro Nacht bekommen wir ein hübsches Doppelzimmer. Bis wir das Hotel erreichen ist es schon spät und wir sind ziemlich müde. Wir duschen, Essen noch zu Abend aus unserem Proviant und gehen schlafen. Morgen schauen wir uns Venedig an!