Morgens: Leichter Nieselregen, sehr kühl
Abends: Unglaublich warm und extrem schwül
Heute Morgen hat uns ein anderer Fahrer in der „Wilden Sau“ abgeholt. Er mahnt zur Eile, weil an diesem Morgen offenbar sehr viel Verkehr ist und wir einen Stau vor uns auf dem Weg zum Bahnhof haben. Er bringt uns nach Siegdorf. Von dort nehmen wir den Zug nach Frankfurt. In Frankfurt am Flughafen-Bahnhof erwarten uns schon zwei Kameraden der Seelift. Die beiden begleiten uns zu den Stationen, die wir an diesem Vormittag noch am Flughafen durchlaufen müssen. Zuerst wäre da der medizinische Check für die Ausreise. Spätestens hier wäre die Reise zu Ende, wenn der Arzt einem Helfer nicht die gesundheitliche Tauglichkeit bescheinigt (z.B. wegen einer Erkältung oder einer sonstigen Erkrankung). Anschließend geht es in ein ruhiges Besprechungszimmer, wo wir noch eine Kleinigkeit essen bevor es weiter zum Check-In geht. Die Unterstützung der Seelift war erstklassig und auch sehr gerechtfertigt. Denn bei der Größe des Flughafens kann man sich leicht verlaufen, da manche Stationen eben nicht zum täglichen Programm bei einer Geschäftsreise gehören. Bei der Gepäckabgabe gab es Meckerei, wegen des Gewichts meiner Kiste. Nun ja, da waren schließlich auch eine Menge Kekse drin und noch weitere Fressalien die auf dem Wunschzettel des Team in Sierra Leone standen. Nach der Sicherheitskontrolle verabschieden wir uns von den Seelift-Kameraden. Danke nochmal für den VIP-Service! Der Flug nach Accra verläuft unspektakulär. In Zivilkleidung fallen meine Kameradin und ich ohnehin nicht auf. Ich versuche während der acht Stunden, die der Flug dauert, etwas zu schlafen. Beim Ausstieg in Accra haut einen die Hitze der Düsentriebwerke fast um. Nachdem ich schon 20 Meter vom Flieger weg bin ist es immer noch unerträglich heiß und schwül. Dann ist klar: In Afrika ist es einfach bollenheiß! Ich bin viel zu warm angezogen. Meine kleine Alu-Kiste, die ich mit mir herumschleppe, macht die Sache nicht grade einfacher. Bis wir unser Visum erhalten dauert es eine ganze Weile. Es gibt mehrere Schlangen und keiner weiß so richtig, wo wir denn nun anstehen sollen. Die Leute vom Zoll sind sehr gewissenhaft und so dauert das Ganze eben. Bald darauf bringt uns ein Mitarbeiter dann zum nächsten Checkpoint. Hier werden Bilder gemacht und unsere Fingerabdrücke gescannt. Endlich haben wir die Einreise-Formalitäten hinter uns gebracht. Ich bin das einfach nicht mehr gewohnt: So viel Zeit am Flughafen mit Zoll, Visum und so weiter zu verbringen. Eine der schönen Seiter der EU! Vor dem Flughafen wartet der THW-Logistik Fachmann Florian mit seinem Fahrer. Sie helfen uns auf dem Weg zum Auto mit dem Gepäck. Heute Nacht verbringen wir ein paar Stunden in einem Hotel in Accra, bevor es morgen in alles Frühe weiter geht nach Sierra Leone. Wir sitzen noch ein wenig zusammen an der Pool-Bar des Hotels und besprechen den Ablauf des nächsten Tages. Plötzlich sitzen wir im Dunkeln: Stromausfall – Alles völlig normal sagt Florian. Kurz darauf startet ein Diesel-Generator und die Lichter im Hotel gehen wieder an. Ringsum bleibt es indes stockfinster.