So, der letzte Abend ist nun also wirklich gekommen. Wie schon mehrfach erwähnt sehe ich meinen Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Wir waren heute Abend zu Besuch bei Martin. Wie ich irgendwann einmal aufgeschrieben habe, leitet er heute die Toyota Niederlassung in Sierra Leone und war bei der ersten THW Mission im Rahmen von UNAMSIL (United Nations Mission in Sierra Leone) bereits vor 15 Jahren im Land. Er gibt heute eine kleine Party für ehemalige und aktive THWler.

Doch zurück zum morgen, der in Makeni begann:

Nachdem ich meine restlichen Sachen gepackt habe, bauen wir das Zelt und den Powermoon wieder ab. Die Auszubildenden helfen wieder fleißig mit. Nach dem Frühstück will unser neuer Teamleiter Heinz möglichst schnell zurück nach Freetown. Eddi hilft mir beim Einladen meiner Sachen und dann geht´s los nach Freetown.

Hier ist heute wieder das übliche Chaos. Kein Vergleich zu den leergefegten Straßen während des Shut-Down (Ausgangssperre). Im THW-Büro in Freetown gibt es seit ein paar Tagen plötzlich Probleme mit der IT. Ich schaue mir den Rooter mal an und frage mich, warum de völlig tot ist. Alles Mögliche ist verstellt. Das Passwort stimmt auch nicht. Eine halbe Stunde später lief die Sache dann wieder.

Am späten Nachmittag kommen Jörg und Ingo von Port Loko nach Freetown. Gemeinsam schauen wir bei WFP ein paar Generatoren an. Alles sind ziemlich alte Kisten, mit tausenden Betriebsstunden. Sogar ein Zombie ist dabei.

Definition Zombie: Das Display an der Steuerung leuchtet zwar, aber es zeigt keinen einzigen Buchstaben an. Das Display ist leer. Es ist auch kein Öldruckschalter mehr angeschlossen und der Abstellmagnet, der im Notfall die Kraftstoffzufuhr unterbricht, ist mir einem kleinen Holzkeil blockiert. So läuft der Motor, bis entweder irgendwann jemand vergisst zu tanken, oder bis zum Kolbenfresser. Ein Zombie eben… untot…

Bei WFP sollen demnächst ein paar neue Generatoren eingebaut werden. Ingo wird da eine Menge Arbeit bekommen. Ich bin leider raus.