Donnerstag, 25.06.2020 — Nevers - Gien


9. Tag Nevers - Gien
Wetter morgens: sonnig, kein Wind, 27 Grad
Tages-Kilometer: 138,5
Gesamt-Kilometer 1147,6
Durchschnitt: 22,1
Fahrzeit: 6h08
Wetter tagsüber: viel Sonne und sehr heiß, wenig Wind, Gewitterwolken in der Nähe
Wetter abends: ein paar Regentropfen, kein Gewitter, sehr warm, 29 Grad, leichter Wind
Abfahrt 9:15 Uhr
Ankunft 18 Uhr

Ich war gestern Abend wirklich müde. Nach dem Abendessen habe ich nur noch ein paar notwendige Dinge erledigt und bin dann gegen 22:30 Uhr in den Schlafsack geklettert. Weil es am Abend noch ziemlich warm (oder gar heiß) war habe ich nur im dünnen Baumwoll-Schlafsack geschlafen. Und trotzdem war es noch viel zu warm. Erst im der Nacht wurde es kühler und ich bin irgendwann aufgewacht und habe mir wenigstens ein Oberteil angezogen. Eigentlich hab ich auch ganz gut geschlafen. Nur war der Boden ziemlich hart und es war eine kleine Delle genau unter meinem Rücken. Jedenfalls hat das ein bisschen genervt. Aber sonst habe ich wirklich gut geschlafen. Wie schon mal festgestellt: Eigentlich besser als im Hotel.
Um kurz vor 7 Uhr stehe ich auf und starte gemütlich in den Tag. Erst mal aufs WC, dann gibt's Frühstück, anschließend putze ich die Zähne und lade die Powerbank mit dem Solarpanel auf. Die Sonne scheint und heizt kräftig. Ich muss schon beim Zähneputzen schwitzen.
Ich packe meine Sachen in die Tasche vom Bobby und stelle sie vor das Zelt. Dann kann ich das Zelt abbauen und anschließend alles sauber in der Tasche verstauen. Das ist leider etwas umständlich, immer erst alles grob in die Tasche packen und dann nochmal alles raus, um das Zelt ganz unten rein zu legen. Aber der Schwerpunkt muss eben möglichst tief sein. Ich trinke nebenbei Wasser, dass aber sofort wieder raus geschwitzt wird. Boah, heute wird es wirklich warm! Ich fahre zur Rezeption trinke kräftig Wasser und fülle nochmal alle Flaschen auf. Nun habe ich 5 Liter Wasser dabei. Das sollte für den Tag reichen. Die ersten Kilometer sind wieder happy cycling zum warm werden. Ich mache auch bald noch einen, um das Solarpanel auf der Tasche vom Bobby zu befestigen. Denn ich konnte heute nirgendwo eine Steckdose finden, um die Powerbank in Ruhe aufladen zu können. Ich bin gespannt, ob die den Tag über voll wird.
Nach ein paar Kilometern erreiche ich das Ende des Kanals. Nun verläuft der Weg wieder übers Land. Doch das ist schon ganz okay. Nach 50 Kilometern mache ich eine größere Pause. Hier erreicht mich die Nachrichten von Anja, dass es Mutter offenbar wieder relativ schlecht geht. Verdammt!!! Das fehlt mir noch. Nun ist es leider vorbei mit happy cycling. Ich bin in Gedanken  ziemlich am überlegen wie es weitergehen soll. So sehr, dass ich am einer der ganz seltenen Kreuzungen nicht aufpasse und beinahe von einem Auto überfahren werde. Zum Glück hat der Fahrer aufgepasst! So ein Mist, das war knapp! Ich muss mehr aufpassen, wenn ich fahre!

[....]


Ich entscheide, dass ich zumindest noch bis zur Atlantikküste weiterfahren möchte. Ob ich dann noch die Tour fortsetzen kann wird sich zeigen. Damit versuche ich mich wieder auf die Tour zu konzentrieren. Nachdem ich die 100 Kilometer geschafft habe schaue ich im Internet wo ich einen Campingplatz finde, der auch geöffnet hat. Ich entscheide mich noch ein Stück zu fahren und den Campingplatz in Gien anzusteuern.
Als ich dort ankomme bin ich schon wirklich froh. Ich suche mir einen schönen Platz fürs Zelt und fahre dann erst noch zum Einkaufen. Denn gestern hatten die Geschäfte die ich zu Fuß erreichen konnte schon geschlossen. Heute muss ich ohnehin nochmal das Fahrrad nehmen, weil die Stadt auf der anderen Seite des Loire liegt. So weit will ich nicht laufen. Nachdem ich (zu viel) Dinge eingekauft habe hocke ich mich auf die Bank, die gleich neben meinem Zelt steht und esse gemütlich zu Abend. Das tut wirklich gut. Anschließend kümmere ich mich noch ein bisschen um mein Fahrrad. Kette sauber machen, schrauben kontrollieren und die Ritzel sauber machen. Dann mache ich das Tagebuch. Ich muss mich ein bisschen beeilen. Es ist schon kurz vor 22 Uhr und immer noch sehr hell und außerdem ziemlich warm!