Donnertag, 27.06.2019 — Glengarriff – Tralee
Wetter morgens: bedeckt, warm 19 Grad
Wetter tagsüber: Sonnig und heiß. 26 Grad oder mehr im Tal. Kühl auf den Pässen. Ziemlich windig.
Wetter abends: warm, windig. 29 Grad
Gefahrene Tages-Kilometer: 126,62
Durchschnittlich: 20,0
Reine Fahrzeit: 6,14
Gesamt Kilometer: 282,29
Ich habe heute Nacht leider nicht so gut geschlafen. Es ging ein sehr starker Wind und der hat mein Zelt ganz ordentlich durch geschüttelt. Ich bin nochmal raus und habe die Heringe tiefer gesteckt und die Schnüre fest gespannt. Aber trotzdem war es ziemlich unruhig im Zelt. Aber immerhin habe ich besser geschlafen, als auf der Fähre. Um 6 Uhr stehe ich auf. Ich fange an ein paar Sachen zu richten. Mein GPS Gerät habe ich über Nacht geladen nun ist noch das Smartphone dran. Ich will dann heute mal das Solarpanel aufbauen und unterwegs die Powerbank wieder laden. Außerdem brauche ich noch eine Adapter fürs Ladegerät. Die Stecker hier in Irland sind die gleichen, wie in Jordanien. Also passt nichts. Ich mache mir etwas Brot zum Frühstück, putze die Zähne und mache mich dann allmählich auf den Weg. Dank des Wind ist mein Zelt trocken. Das ist viel Wert.
Gegen 9:30 Uhr fahre ich los. Es geht zunächst weiter auf dem "Wild Atlantik Way". Doch der Verkehr nimmt stark zu. Nach ein paar Kilometern geht der Weg stetig bergauf. Es ist der erste Pass des Tages. Quasi gleich zum warm werden. Der Verkehr hält sich zum Glück in Grenzen, ist aber trotzdem irgendwie nervig, weil die Leute zum Teil recht knapp überholen. Das mag ich nicht. Irgendwann bin ich oben. Es ist ziemlich windig. Zum Glück habe ich mir heute morgen gleich eine Weste in den Rucksack gepackt und die ist dringend nötig. Von Sonne ist keine Spur zu sehen. Dann geht's den Pass wieder hinunter. Und an der Stelle geht das Lob des Tages an meine neuen Bremsen, die ich ans Fahrrad gebaut habe. 4-Kolben Zange mit zusätzlichen Kühlkörpern. Die sind jetzt wirklich nötig, um die ganze Fuhre sicher im griff zu haben. Einmal kurz vor der Kehre bremsen und dann geht's sicher weiter. Denn ab 50 km/h wird das Gespann dann schon etwas unruhig. Die Landschaft aber ist einfach nur unglaublich schön! Ich muss am die Dame in Neuseeland denken. Ulla. Sie hat auch Orte gesehen von denen sie sagte: nun kann ich sterben. Ich habe den schönsten Ort der Welt gesehen. War gibt's noch schöneres? Ein bisschen konnte ich sie schon verstehen. Aber so schnell will ich ja nicht abtreten....
Zurück zur Reise!
Wieder unten angekommen wird der Verkehr immer stärker. Und wie als hätten die Macher des Eurovelo es gewusst verlässt der Weg nun den Wild Atlantik Way. Es geht weiter über viele kleine Nebenstraßen auf denen fast kein Verkehr ist. Der Weg führt in die Berge. Erst ist das ja noch total klasse. Aber nach und nach frage ich mich, wie es denn wohl weitergehen wird. Doch nicht etwa oben drüber?? Aber da ist der Weg knallhart. Klar! Oben drüber. Und wieder gibt's richtig ordentlich Höhenmeter. Oh, man... Aber die Natur ist einfach unglaublich schön. Es ist einfach nur großartig. Dann geht's wieder runter. Aber diesmal fahre ich ziemlich langsam. Ich will einfach jede ecke der Natur genießen. Es ist hier wirklich klasse! Und so führt der Weg über viele kleine Nebenstraßen immer weiter. Bis zum dritten Pass. Uff, also so langsam wird es aber echt anstrengend. Ich mache zwischendurch immer wieder mal Rast um Energie zu tanken. Sonst würde ich den Anhänger mit dem Gepäck nicht den ganzen Tag über ziehen können. Auch der Verbrauch an Wasser ist heute ziemlich hoch. Kein Wunder. Es hat zwischen 26 und 28 Grad im Tal. Und das ist für Irland schon extrem warm. Der Wind ist am nachmittag leider nicht auf meiner Seite und so muss ich mich noch etwas mehr anstrengen. Zu guter Letzt komme ich am Abend noch in einer Stadt an, in der es einen Campingplatz gibt. Ich habe den ganzen Tag immer wieder Ausschau gehalten nach Plätzen zum wild campen. Aber das ist echt völlig ausgeschlossen. Überall gibt es Zäune direkt an der Straße. Keine Chance. Der erste Campingplatz ist mehr für Dauercamper mit Wohnwagen gedacht und extrem hässlich! Da bleibe ich nicht. Also nochmal ein Stück weiter. Aber das hat sich gelohnt unterwegs kaufe ich auch noch Abendessen und zwei Dosen Bier ein. Der Campingplatz ist schön und hier baue ich gerne mein Zelt auf. Ich dusche zunächst mal und mache mir dann das Abendessen. Außerdem schaue ich noch, wie voll die Powerbank heute geworden ist. Leider nicht komplett. Aber immerhin ist schon wieder viel Saft drin. Heute Nacht muss ich wieder das GPS Gerät laden. Das ist einfach verdammt wichtig. So muss ich einfach nur den Track folgen und mir keine Gedanken an jeder Kreuzung machen. Das macht die Reise sehr flüssig. Ich war heute echt lange unterwegs und bin jetzt echt müde. Noch kurz mein Geschirr spülen und dann mache ich mich bereit für die Nacht.