Freitag, 28.06.2019 — Tralee – Lahinch
Wetter morgens: in der Nacht wieder sehr windig. Diesmal aber was das Zelt geschützt. Leichte Bewölkung. Warm. Frühstück im freien in kurzer Hose möglich.
Wetter tagsüber: ziemlich windig, bedeckt. In der Ferne ist Regen zu sehen.
Wetter abends: kühl, etwas Sonne. Der Wind hat nachgelassen. Am Strand wurde es ziemlich kühl.
Gefahrene Tages-Kilometer: 122,01
Durchschnittlich: 21,2
Reine Fahrzeit: 5,43
Gesamt Kilometer: 404,3
Ich habe heute Nacht schon besser geschlafen. Der Wind war in der Nacht zwar auch wieder sehr kräftig, aber weil mein Zelt nicht so viel davon abbekommen hat, was es kein Problem. Nur geschwitzt habe ich in der Nacht wieder ziemlich kräftig. Jedenfalls ist mir das mal aufgefallen, als ich kurz wach geworden bin. Ich hatte gestern Abend nur den Hüttenschlafsack genommen zum schlafen. Aber da wurde es zu kühl. So habe ich den warmen Schlafsack drüber gelegt. Und das war wohl zu viel. Aber besser so, als frieren.
Um kurz nach 6 Uhr bin ich aufgewacht und aufgestanden. Ich habe beschlossen, meine Fahrradklamotten zu waschen. Denn noch scheint die Sonne und ich bekomme die Sachen auch trocken. Und nachdem ich gestern so geschwitzt habe, ist es sicher kein Fehler das zu machen. Und gestern Abend hatte ich einfach keine Lust mehr dazu. Jetzt sitze ich beim Frühstück. Es gibt Müsli. Dann will ich noch ein bisschen die Route für heute anschauen. Auch wo der nächste Campingplatz dann sein wird.
Internet hin oder her. Ich muss jetzt einfach mal los. Und die ersten paar Kilometer sind irgendwie heute gar nicht so toll. Meine Beine tun weh und haben überhaupt keine Lust zum Biken. Keine guten Ausrichten. Dazu der Wind, der das Fahren sicher auch nicht einfacher machen wird. So nach und nach komme ich dann aber doch in den Tritt. Hohe Berge sind keine mehr in Sicht. Heute verläuft der Weg recht oft am Meer entlang. Oder am Ausläufern vom Meer, die teilweise weit ins Land hinein reichen. Wenn der Weg sich dann mal vom Meer entfernt, dann aber geht es jedoch ständig bergauf und bergab. Doch am Vormittag treibt mich der Wind immer wieder mal ein Stück an. Das tut gut und gibt leichte Kilometer. Am späten Vormittag komme ich an eine Fähre. Hier muss ich übersetzen. Eigentlich wollte ich eine Pause machen, aber auf dem Weg zur Fähre kommen mir auf einmal viele Autos entgegen. Das bedeutet, dass die Fähre wohl grade angekommen ist. Also sollte ich mich beeilen, wenn ich nicht lange warten möchte. Ich komme noch auf die Fähre und kurz darauf geht es los. Es dauert 20 Minuten bis zur anderen Seite. Dann geht meine Fahrt weiter. Auf kleinen Nebenstraßen mit wenig Verkehr. Aber eben mit viel auf und ab. Das kostet Kraft. Denn abwärts kann ich das Gespann nicht einfach rollen lassen. Die Straßen sind zu schlecht. Das wäre nicht gut für Fahrrad und Bobby. Also muss ich teilweise auf den Schwung verzichten und kräftig bremsen. Am Nachmittag komme ich dann an einem riesengroßen Windpark vorbei. Ein großer Teil der Anlagen scheint noch gar nicht in Betrieb gegangen zu sein. Die Erdung an einem großen Hochspannungsmast bestätigt meine Vermutung. Was ich allerdings gar nicht schon finde ist, dass große Flächen Wald komplett zerstört wurden für den Windpark und die Hochspannungsleitungen. Und das am stellen die überhaupt nicht benötigt wurden. So gefällt mir Windkraft überhaupt nicht! Als ich dann so ungefähr 80 Kilometer gefahren bin schaue ich mal im GPS Gerät nach Campingplätzen. Aber das sieht nicht gut aus. Jedenfalls nicht in der Richtung, in die ich unterwegs bin. Es bleibt nach 116 Kilometern noch ein Gästehaus. Also gut. Das ist mir auch mal recht. Als ich im Gästehaus nachfrage gibt es jedoch keinen freien Platz mehr. Oh.... Der Besitzer ruft noch bei ein paar weiteren Herbergen im Ort an. Es gibt noch etwas, aber er empfiehlt mir nach Lahinch zu fahren. Dort ist schon wesentlich mehr los und dort finde ich sicher auch eine Unterkunft. Nun ja. Das sind nochmal 5 Kilometer. Aber die packe ich auf jeden Fall. Also los. Und der Weg hat sich wirklich gelohnt. Lahinch ist ein kleiner Ort, aber gefüllt mit Touristen. Es liegt direkt am Meer. Und es gibt dort jede Menge Möglichkeiten zum übernachten. Nur kein Campingplatz. Aber eine Jugendherberge. Also versuche ich es dort mal. Für 22 Euro bekomme ich ein Bett im 4er Zimmer. Das sollte aber kein Problem sein. Wunderbar. Ich stelle Speedy und Bobby in einem Keller unter, trage meine Sachen nach oben und gehe dann erst mal duschen. Das tut gut. Dann kaufe ich noch ein paar Sachen fürs Frühstück und Proviant für morgen ein. Heute will ich aber etwas Essen. Gleich neben der Jugendherberge ist Kenny's Bar. Ein wirklich sehr gut gefülltes IrishPub. Es gibt was zu Essen und natürlich Bier. Allerdings merkt man den Tourismus hier. 5 Euro für ein Bier ist ne ganze Menge....! Das Essen ist dafür wirklich super. Und gehen später gibt's noch Livemukke. Die bauen genau hinter mir auf, das wird sicher laut werden. Na ja. Noch geht es nicht los. Ich mache mir einfach mal einen gemütlichen Abend.
Morgen muss ich ja nicht so früh los.