Irland - Schottland Tour 2019
Donnerstag, 25.07.2019 — Rotterdam - Woudrichem
Wetter nachts: sehr ruhige See, wolkenlos
Wetter morgens: wolkenlos, warm (auch auf See)
Wetter tagsüber: sonnig und heiß, heiß, heiß, 39 Grad
Wetter abends: sehr sehr warm, über 30 Grad
Gefahrene Tages-Kilometer: 124,51
Durchschnittlich: 19,8
Reine Fahrzeit: 6,16
Gesamt Kilometer: 3344,7
Um halb sieben bin ich aufgewacht. Ich habe wirklich ganz gut geschlafen. Ist auch kein Wunder. Die See war total ruhig und in der Kabine war es wirklich ruhig. Das obligatorische Müsli entfällt heute leider. Ich wollte ja nicht morgens in der Kabine Müsli einweichen, wenn noch jemand anderes in der Kabine ist.
Ich habe mir gestern Abend nochmal im Navi den Radweg von Rotterdamm nach Nijmegen angeschaut. Irgendwie gefällt mir die Idee, diesen Weg auch noch zwei Tage zu fahren. Ich muss ja ohnehin aufs Rad, um vom Hafen zum Bahnhof zu kommen. Warum nicht gleich noch ein Stück weiterfahren? Das werde ich tun. Zeit habe ich und in Holland Radfahren muss man auch mal gemacht haben.
Um halb neun soll die Fähre in Rotterdamm anlegen. Da habe ich noch etwas Zeit.
Bis ich alle meine Sachen zusammen gepackt habe und startklar bin ist es grade halb neun. Die Fähre fährt in den Hafen von Rotterdamm. Wir werden aufgefordert zu unseren Fahrrädern oder Fahrzeugen zu gehen. Und wenig später öffnet sich das riesige Tor der Fähre und es kann los gehen. Erst mal muss ich daran denken nun wieder auf der rechten Seite zu fahren. Dann kommt noch eine Kontrolle des Personalausweis und damit wäre die einreise erledigt. Ich mache noch schnell ein Bild von der riesengroßen Fähre. Dann fahre ich weiter. Ich unterhalte mich noch kurz mit einem Radfahrer der auch von der Fähre gestartet ist und Richtung Bahnhof in Rotterdamm will. Ich kann ihm leider nicht weiterhelfen, da ich beschlossen habe nicht in Rotterdamm in den Zug zu steigen, sondern noch ein Stück durch Holland zu fahren. Das sage ich ihn auch so und er würde vielleicht auch auf den Zug verzichten und noch ein bisschen fahren. Nun ja, seine Entscheidung. Ich gebe zunächst erst mal Gas und will vorwärts kommen. Es geht durch den fast unendlichen Hafen von Rotterdamm. Nach 20 Kilometern mache ich dann mal eine Pause. Ich hatte kein Frühstück und für ein paar Scones wäre jetzt auf jeden Fall ein gutes Zeitpunkt. Ich bin grade beim zweiten oder dritten Scone, da kommt der Radfahrer von vorhin vorbei. Wir sprechen nochmal kurz über unsere Pläne. Hier an der stelle zweigt der Weg zum Bahnhof ab und führt eben weiter nach Nijmegen. Oliver beschließt dem weg ebenfalls zu folgen. Ich freue mich über Begleitung und dann fahren wir gemeinsam weiter. Zunächst ist es etwas schwer, bis wir auf dem eigentlichen Track sind und auch ein bisschen aufeinander abgestimmt sind. Aber das klappt ziemlich schnell und auch sehr gut. Wir folgen größtenteils dem Maas-Radweg. Und dann geht nach und nach die Temperatur nach oben. Am Vormittag war es noch okay. Aber gegen mittag erreichen wir hier auch die 39 Grad grenze. Und das ist wirklich verdammt viel. Mir geht irgendwann das Wasser aus. Ich habe zwar unterwegs im Supermarkt nochmal welches gekauft. Aber es reicht einfach nicht. Wir machen immer mal wieder Pause. Doch in dem Naturschutzgebiet gibt es kaum Schatten und noch weniger Wasser. An einem kleine Hof halten wir an und fragen nach Wasser. Glücklicherweise können wir unsere Flaschen füllen. Damit kommen wir erst mal weiter. Aber die Hitze ist wirklich unglaublich. Der Asphalt glüht! Und an manchen Stellen kommt es mir wirklich vor, als würde jemand eine Gebläse mit Heißluft auf mich richten. Die Hitze war heute schon die Herausforderung des Tages. Aber immerhin wir haben es geschafft. An einer sehr kleinen Fähre hatten wir nochmal richtig Glück. Die freiwilligen Fuhrleute wollten grade Feierabend machen, als wir kamen. Sonst hätten wir zahllose Kilometer zurück fahren und einen Umweg nehmen müssen. Am abend erreichen wir den Campingplatz in Woudrichem. Wir können wir übernachten. Doch bevor wir die Zelte aufbauen kaufen wir noch etwas zum Abendessen und zum trinken ein. Dann essen Oli und ich zu Abend, genießen kaltes Bier und kümmern uns dann um unseren Kram. Am Abend setzen wir uns noch ein bisschen in einen Biergarten und genießen die Wärme bei ein paar kühlen Bierle.
Freitag, 26.07.2019 — Woudrichem - Nijmegen
Wetter nachts: sehr kräftiger Wind, in der Ferne Gewitter
Wetter morgens: wolkenlos, warm, etwas windig
Wetter tagsüber: sonnig und heiß, heiß, heiß, 39 Grad
Wetter abends: ein aufziehendes Gewitter sorgt für einen kräftigen Sturm und etwas Abkühlung. Am Abend sind ein Temperaturen wieder erträglich
Gefahrene Tages-Kilometer: 114,15
Durchschnittlich: 21,4
Reine Fahrzeit: 5,18
Gesamt Kilometer: 3458,8
Wasserverbrauch: 10 Liter
In der Nacht bin ich aufgewacht, weil plötzlich kräftiger Wind aufgekommen ist. Am Himmel sieht man ein Gewitter aus der Ferne. Oh. Hoffentlich kommt das nicht noch hier rein. Aber es bleibt trocken und warm in der Nacht. Am morgen scheint die Sonne wieder kräftig am blauen Himmel. Ein paar Wolken gibt es. Um kurz vor 7 Uhr wache ich auf. Ich versuche gleich am Morgen das GPS mit dem neuen Track zu aktualisieren. Denn gestern Abend war das GPS Gerät plötzlich eingeschaltet im Rucksack. Es muss schon einige Zeit eingeschaltet sein, denn der Akku war halb leer. Ich schalte es aus und wieder ein und alles tut ohne Probleme. Gut. Heute morgen dann geht es wieder nicht mehr. Also das ist nun wirklich sehr merkwürdig. Blödes scheiß Teil! Ich mache mir Frühstück und starte allmählich in den Tag.
Ich frühstücke gemütlich und packe mein Zelt ein. Ich bin bald startklar und verabschiede mich von Oliver, mit dem ich gestern den Tag über gefahren bin. Heute fährt wieder jeder seine Reise zu ende. Ich breche auf und komme nach einem halben Kilometer an die erste Fähre. Ich muss allerdings noch ein bisschen warten, bis die kleine Fähre startet. Um 10:30 Uhr geht es hoffentlich weiter. Ein bisschen nervt es mich grade, dass ich nach nicht einmal zwei Kilometern schon wieder anhalten und warten muss. Aber gut, die viertel Stunde warten kann ich schon.
Um kurz nach halb zehn steht dann tatsächlich jemand von seinem Liegestuhl auf, winkt zu mir hinüber, dass ich kommen soll und läuft zur Fähre. Es ist aber schon okay. Denn die ganz kleinen fahren werden ehrenamtlich betrieben. Und wer kann es jemand verübeln, wenn er bei der Hitze nicht grade Lust hat in der Sonne über einen kleinen Fluss zu fahren? Ich unterhalte mich während der überfährt mit dem Fährmann über meine Reise nach Irland und Schottland. Interessant war seine Bemerkung zu den Leuten in den Niederlanden und Deutschland. Er meinte zu mir, wie viel freundlicher und entspannter die Leute in Irland seien, im Vergleich zu hier oder Deutschland. Oh ja...!! Da habe ich ihm wirklich nur aus ganzem Herzen zustimmen können. Da bin ich froh, dass mich mein Eindruck nicht getäuscht hat. Dann sind wir auf der anderen Seite angekommen und ich verabschiede mich und fahre weiter. Noch sind die Temperaturen erträglich. Aber in der Sonne ist es schon am morgen sehr warm. Der Weg führt entlang der Maas über fast endlose Deiche. Es gibt wenig Schatten. Immer wieder gibt es stellen, wo ich mit einer Fähre übersetzen muss. Das kostet aber nicht viel Geld. Gestern Abend hatten
Oliver und ich wirklich noch Glück, dass wir mit der letzten Fähre noch übersetzen konnten. Sonst wären wir echt blöd da gestanden.... Nach 120 Kilometern....
Die sonne was heute wieder sehr sehr heiß. Und ich habe den Tag über ziemlich genau 10 Liter Wasser getrunken und musste nicht einmal aufs WC. Am späten Nachmittag habe ich es auch nochmal bei der Bahn wegen der Fahrrad-Karte versucht. Was für ein Sauladen....! Das gibt's echt nicht!
Ich hatte es letzte Woche schon einmal versucht und hatte dort wegen der Fahrrad-Karte angerufen und mir wurde gesagt, dass es die nur in Deutschland am Automaten oder per Post gibt.
Heute dachte ich mir einfach mal, ich versuche es nochmal. Denn eigentlich brauche ich einen Stellplatz fürs Fahrrad nur von Düsseldorf nach Stuttgart. Und dann kann ich die Fahrrad -Karte in Düsseldorf am Automaten holen. Also wäre doch alles gut.
Nach 10 Minuten bin ich dann mal bei einer Dame am Telefon und erkläre ihr was ich will. Als sie den Namen Nijmegen hört versteht sie gar nichts. Ich buchstabiere....
Da legt die blöde Nuss einfach auf...!!!!
............... Zensur.............
Ich versuche es nochmal. Wieder 10 Minuten bis ich bei jemand bin, der mit internationalen Fahrkarten zu tun hat. Der erklärt mir einfach mal in wenigen aber völlig verständlichen Worten wie die Sache läuft.
Eine Fahrrad-Karte braucht man immer. Die kann ich aber auch ganz einfach morgen in Nijmegen kaufen. Das macht keinen unterscheid, weil die international gilt.
Und für den IC von Düsseldorf nach Stuttgart brauche ich einfach eine Reservierung fürs Fahrrad, so wie man es für einen Sitzplatz auch macht.
Er schaut nach und leider ist alles belegt.
Okay, somit kann ich zwar mit dem IC nicht fahren und muss mit Regionalzügen fahren. Aber wenigstens habe ich jetzt mal verstanden, wie es geht.
Okay, bis zur nächsten Reise ist alles bestimmt schon wieder anders.....
Also lange Rede kurzer Sinn:
Ich steige morgen früh mal in Nijmegen in einen Zug. Ich habe viel Wasser und Proviant gekauft. Also sollte ich eine längere Bahnreise ohne körperliche Schäden überstehen.
Wenn alles klappt, dann bin ich morgen Abend wieder in Leonberg.....
Jetzt habe ich mich im Hostel auf die Terrasse gesetzt und genieße noch zwei Bierle, bevor ich dann ins Bett gehe. Ich bin ziemlich müde und will morgen dann doch gleich früh zum Bahnhof. Denn die fahrt wird sicher lang werden. Ich unterhalte mich noch kurz mit einem Gast der beim Fahrradhersteller TRECK arbeitet und nun von Alaska nach Nijmegen gezogen ist. Auch eine interessante Geschichte. Das macht aber irgendwie auch die Hostel aus. Hoffentlich wird es heute Nacht nicht so laut im Zimmer. Ich bin jetzt müde und will wirklich nur noch schlafen....
Samstag, 27.07.2019 — Nijmegen - Leonberg
Wetter nachts: trocken, wolkenlos, warm
Wetter morgens: wolkenlos, warm, etwas windig
Wetter tagsüber: bedeckt, in Deutschland ab und zu etwas Regen
Wetter abends: in der Ferne Gewitter, etwas Regen
Gefahrene Tages-Kilometer: 27,6
Durchschnittlich: 20,9
Reine Fahrzeit: 1,19
Gesamt Kilometer: 3486,4
In der Nacht habe ich leider nicht gut geschlafen. Es war sehr warm im Zimmer und ein Gast hat ziemlich geschnarcht. Leider. Gegen halb fünf kann ich dann nicht mehr schlafen. Ich stehe auf, mache mir Frühstück und will recht früh zum Bahnhof.
Nach dem Frühstück packe ich meine Sachen zusammen und bereite den Bobby auf die Fahrt mit der Bahn vor. Das bedeutet, dass ich das kleine Schutzblech abschraube und einen Spanngurt über die Tasche vom Bobby schnüre. Das Schutzblech ist aus Kunststoff und etwas empfindlich. Und wenn ich irgendwo beim Umsteigen hängen bleibe ist es sicher kaputt. Das will ich vermeiden. Und der Spanngurt ist wichtig, damit ich den ganzen Bobby zur Not auch einfach mal kurz von oben schnappen und tragen kann. Gegen halb acht fahre ich zum Bahnhof. Dort muss ich erst mal warten, denn der Service dort macht erst um 8 Uhr auf. Meine nächste Zugverbindung wäre um kurz nach 9 Uhr. Zeit bleibt also. Nun kann ich nur hoffen, dass es irgendwie auch klappt und ich die ersten Kilometer mit dem Zug machen kann. Das Ticket zu kaufen ist kein Problem. 34 Euro bis Mönchengladbach. Und die Fahrrad-Karte ist auch dabei. Ich muss in Venlo umsteigen. Da sind es aber nur 4 Minuten. Weil aber der Zug nach Venlo alle 30 Minuten fährt und gerade schon im Bahnhof steht, steige ich einfach ein und fahre mit dem Zug um kurz nach 8 Uhr. Bevor ich nur hervor stehe ist das besser. So habe ich vielleicht etwas Puffer in Venlo oder wo auch immer. Mit dem Fahrrad komme ich gut in den Zug. Kein hoher Einstieg. Ich baue das Gespann im Zug auseinander und drehe gleich um, damit ich nachher zügig aus dem Zug hinaus komme. Eigentlich hätte es in Venlo einen Anschluss geben sollen. Da der Zug aus Nijmegen jedoch Verspätung hatte und der Anschluss nicht gewartet hat, oder eben nicht lange genug, war der Zug weg, als ich am Bahnsteig war. Wäre ich also nicht tatsächlich mit dem früheren Zug gefahren, dann wäre meine geplante Verbindung schon kaputt. Glück gehabt! In Mönchengladbach fährt der Zug von gleichen Bahnsteig. Da bin ich dann schneller. Denn ich muss überall wo es keine Rolltreppen gibt das Gespann auseinander bauen und einzeln von einem Gleis zum anderen tragen. Mal sehen, wie der Umstieg in Mönchengladbach klappt. Der Umstieg war unproblematisch.
Und gleich merke ich, dass ich wieder in Deutschland bin: es kommt noch ein älterer Herr der ein bisschen nach Japaner aussieht mit einen Fahrrad. Eigentlich hat es noch Platz, wenn ein junger Kerl aufstehen und zwei Sitze rutschen würde. Er sagt aber dass er schwerbehindert sei und hier sitzen bleiben darf. Was für ein Arschloch!!!
Ich stehe dann halt auf und biete dem Herrn an sein Fahrrad einfach ein meines zu stellen. Das freut ihn sehr und so wird alles gut. Als ich umsteigen muss hilft mir der Herr beim zusammenbauen des Gespanns. Mein nächster Halt wird in Köln sein. Aber das Programm an Bord ist sehr interessant. Eine Harz4 Familie sitzt im Zug. Und das worüber die sich unterhalten ist echt wie billiges Privatfernsehen! Krass....! Nicht gespielt, oder ich sehe die Kameras grade noch nicht.
Der Anschluss in Köln hat gut geklappt. Ich musste zwar einmal mit dem Gespann unten durch. Dank Rolltreppen war das aber kein Problem. Und in den nächsten Zug konnte ich auch wieder bequem einsteigen. Irgendwie muss ich da immer wieder an eine Fahrt vom Ulm nach Stuttgart denken. Das war noch ein ganz alter Wagen. Die Türen sehr eng, so dass wirklich nur eine Person durch passt. Ich hatte echt zu tun, um mein Fahrrad dort rein zu bekommen. Da hat sich dann inzwischen doch viel verbessert. Als nächstes muss ich in Mainz umsteigen. Da ist aber etwas Zeit, sofern der Zug pünktlich ist!
Der Zug ist pünktlich in Mainz und der Umstieg klappt auch. Ich muss halt das Gespann auseinander bauen, damit alles in den Aufzug passt. Das Abteil für Fahrräder ist dann leider am anderen Ende des Zuges, aber es ist genug Zeit, um am Ende des Zuges einzusteigen. Von mir aus kanns los gehen!
Ein Kerl um die dreißig steigt noch mit einem voll gepackten Fahrrad ein. Der ist aber ziemlich fertig. Keine Schuhe und ziemlich zerrissene Klamotten. So richtig Lust auf eine Unterhaltung mit ihm habe ich nicht. Er unterhält sich dafür mit meinem Fahrrad und dem Bobby. Dazu hantiert er auch mit einem elektrischen Wasserkocher herum. Irgendwie komisch. Dann kommt eben auch, was kommen muss: Bei der Kontrolle hat er keinen Fahrschein, die Polizei wird verständigt und und und. Offenbar wird er auch irgendwie gesucht oder vermisst. Ich weiß auch nicht, ob ich ihm helfen soll und wie?
Zu guter Letzt stecke ich ihm beim Ausstieg 10 Euro zu. Vielleicht ist das grade ganz gut für ihn. Dann muss ich weiter zum nächsten Bahnsteig. Dank Rolltreppen aber kein Problem. Der Zug nach Heidelberg ist nicht so gut zum einsteigen. Zum Glück habe ich heute morgen den Spanngurt um den Bobby gespannt. So kann ich Fahrrad und Anhänger einfach kurz schnappen und die großen Lücken zwischen Bahnsteig und Zug gut überwinden. Nächster Halt ist dann Heilbronn. Der Zug fährt halt mit der Kirche ums Dorf, aber nun ja. Hauptsache ist, dass es voran geht. Ich muss nachher mal der Mutter anrufen. Dann freut sie sich hoffentlich auch? Ich bin gespannt wie es ihr geht.
Der Zug ab Heilbronn ist ein alter Personenzug. Ziemlich klapperig und ohne Klimaanlage. Dafür mit Fenstern. Zugfahren wie vor 10 oder 20 Jahren eben. Nur zum Abstellen von Fahrrädern gibt es nicht viel Platz. Aber es klappt schon. Bis Ludwigsburg ist es nicht so weit. Dann muss ich schon wieder aussteigen. Weiter soll es mit der S-Bahn gehen. Aber ich muss dringend aufs WC. Und auf die Fahrt mit der S-Bahn habe ich keine Lust mehr. Ich entscheide mich dazu, die Strecke von Ludwigsburg nach Leonberg mit dem Fahrrad zu fahren. Ich kenne die Strecke gut und fahre los. Erst mal raus aus der Stadt und dann Pissen. Doch die Entspannung währt nicht lange. Ein Donnern aus der Ferne aus Richtung Leonberg macht mir klar, dass ich vielleicht doch die falsche Entscheidung getroffen habe. Aber nun fahre ich bis Leonberg und hoffe, dass mich das Gewitter nicht total erwischt. In Markgröningen sehe ich über die ganze Region Stuttgart und hoffe, dass ich vielleicht Glück haben kann und mich das Gewitter verschont. Ab Ditzingen fallen die ersten Tropfen. Es wird zum Glück nicht schlimmer und so erreiche ich um kurz vor 20 Uhr den Marktplatz in Leonberg. Ich habe es geschafft. Auch wenn es grade regnet, so stört mich das wirklich nicht. Ich fahre nach Hause und drücke die Klingel. Bin gespannt, ob mich Mutter erkennt. Das ist aber kein Problem. Sie kommt runter und wir laden zusammen mein Gepäck aus. Ich stecke die meisten Sachen gleich in den Wäschekorb. Es macht keinen Sinn die Sachen erst nach oben zu tragen und dann wieder in die Waschküche runter zu bringen. Nur die Waschmaschine starte ich heute nicht mehr. Ich mache mir noch etwas zu essen und genieße dann ein Bier oder zwei....??
Allerdings war die Ankunft zu Hause schon etwas negativ. Beim Blick in den Kühlschrank stelle ich fest, dass Mutter fünf Liter Milch gekauft hat, die schon lange abgelaufen ist. Die ist dann auch wirklich kaputt. Das weiß ich aus Erfahrung. Und dann hat sie noch Unmengen an Brot gekauft. Alles bekomme ich ich nicht ins Gefrierfach. So was ärgert mich schon wirklich sehr. Ich muss nun wirklich das Einkaufen beschränken. Es geht so nicht mehr weiter. Aber für heute ist es mir erst mal egal. Es hätte auch alles noch schlimmer sein können. Meiner Schwester die heute eigentlich auch hätte da sein wollen ist nicht zu sehen. Nun ja......
Ich schaue noch einen Film, schlafe aber dabei ein. Gegen Mitternacht gehe ich ins Bett. Der Alltag hat mich irgendwie gleich wieder mit ziemlich großer Härte eingeholt. Schade!
Trotzdem bin ich sehr froh über diesen schönen Urlaub.