Donnerstag, 01.07.2021 — Nördlingen - Untermeitingen

 

2. Tag
Wetter morgens: starke Bewölkung, kühl, mäßiger Rückenwind 
Tages-Kilometer: 126
Gesamt-Kilometer: 270
Durchschnitt: 21,6
Fahrzeit: 5h49
Wetter tagsüber: starke Bewölkung, mäßiger Rückenwind, am späten Nachmittag leichter Regen. Maximal 18 Grad Celsius 
Wetter abends: wieder trocken, aber sehr starke Bewölkung 
Abfahrt: 9:15 Uhr 
Ankunft: 17 Uhr 

Ich bin gestern Abend irgendwann gegen 22:30 Uhr ins Bett gegangen. Ich konnte aber lange nicht einschlafen. Das lag aber wohl hauptsächlich daran, dass mein Zimmer zur Straße hin liegt und durch den Regen, der am Abend eingesetzt hatte, die Autos eben doch recht laut waren. Dazu kamen dann noch ein paar (oder vielleicht war es auch immer der gleiche) Depp / Deppen mit einer Stereoanlage im Auto, die solch einen unglaublichen Lärm produziert hat, dass ich im Halbschlaf dachte das Haus stürzt ein. Die Fenster hatte ich da schon lange geschlossen.... 
Nun ja, mehr oder weniger ausgeschlafen stehe ich um 7 Uhr auf, packe einen Teil meiner Sachen zusammen und gehe dann zum Frühstück. Ich will gegen 9 Uhr wieder starten. Bis Donauwörth sind es knapp 40 Kilometer. Dort beginnt der Radweg Via Claudia Augusta über die Alpen. 
Am späten Vormittag erreiche ich Donauwörth. Der dort hin führte meist über wenig befahrene Landstraßen durch schöne Natur. Entlang der Wörnitz. Also bislang waren die Radwege wirklich gut. Das bin ich aus Deutschland so gar nicht gewohnt. Jedenfalls nicht wenn man aus Leonberg kommt. Na ja in Stuttgart war es auch nicht besser. Vielleich noch ein Wort zum Radweg entlang der Rems, den ich gestern gefahren bin. Hinter Schorndorf wird es wirklich schön und es gibt viel Natur. Das lohnt sich wirklich die Rems entlang zu fahren.
Nun mache ich kurz ein kleines Vesper in Donauwörth und dann geht's weiter. Immer nach Süden! Augsburg ist der nächste Halt. Hier in Donauwörth fließt die Wörnitz in die Donau. Von einer Brücke aus kann man das ganz gut sehen. Beim Blick auf die Donau fällt mir ein, dass ich vor ein paar Jahren schon einmal hier vorbeigekommen bin. Damals war ich auf dem Weg ans Schwarze Meer. Das war auch eine echt tolle Reise an die ich mich gerne erinnere. Dank meinen Tagebuch von damals.

http://mwilhelm.de/index.php/de/reisen-abenteuer/fahrrad-reisen/schwarzmeer-tour-2014

Kaum zu glauben, dass dies schon wieder so lange her ist?!?
Nun ja, heute folge ich nicht der Donau, sondern der Via Claudia Augusta über die Alpen nach Süden. Zunächst geht's entlang von Feldern auf geschotterten Wegen. Weil die alle nass sind vom Regen spritzt der Dreck. Zum Glück habe ich "Schutzbleche" am Fahrrad. Sieht zwar nicht sehr sexy aus, hält zumindest mich relativ sauber.
Wenige Kilometer hinter Donauwörth folgt der Weg dann bis Augsburg dem Lech. Es geht durch schöne Wälder entlang des Lech. Die Unwetter der vergangenen Woche haben hier deutliche Spuren hinterlassen. Immer wieder liegen Äste oder gar ganze Bäume quer auf dem Weg. Teilweise ist der Verlauf des Weges auch etwas eintönig. Es geht kilometerlang nur gerade aus über Schotter. Kurz vor Augsburg mache ich dann mal Mittag. Es ist schon 14 Uhr und allmählich bekomme ich Hunger. Außerdem packe ich mein Vesper lieber irgendwo im Wald aus, als in der Stadt. Im Wald glotzen die Leute nicht so. Gut gestärkt fahre ich dann die letzten Kilometer bis Augsburg, die Stadt der Fugger. Dank GPS Gerät komme ich zügig durch die Stadt hindurch. Die großen alten Gebäude sind schon interessant. Man sieht, dass die Leute damals viel Geld hatten. Die Kilometerzähler steht grade mal bei 95 Kilometern. Ich hatte die Mittagspause vor Augsburg auch genutzt, um zu überlegen wie weit ich heute noch fahren kann / soll / will.... Mein Hintern sagt klar, dass es gestern für den Anfang doch etwas viel war und so suche ich mir eine Unterkunft in Untermeitingen. Eigentlich wollte ich bis Landsberg am Lech. Aber die Stadt liegt gar nicht direkt an der Route, wäre also ein kleiner Umweg. Außerdem wäre ich dann auch wieder über 140 Kilometer unterweg, was einfach über dem liegt was ich für ausreichend erachte. Bis Untermeitingen sind es 125 Kilometer und das passt. Gegen 17 Uhr erreiche ich die Unterkunft. Auf den letzten Kilometern bin ich nochmal nass geworden. Aber unterm Strich gab es heute weniger Regen als gestern. Aber der kühle Wind geht mir jetzt so langsam wirklich auf den Wecker. Ohne Jacke ist es viel zu kalt zum Fahren. Die Sonne hat sich heute auch kein einziges Mal sehen lassen. Aber nun ist mir der kühle Wind erst mal ein paar Stunden lang egal. Ich lade mein Gepäck ab und fahre noch kurz was einkaufen. Statt Bier gibt's ab sofort Multivitaminsaft. Das ist sicher besser. Nach dem Duschen gibt's Abendessen und das Tagebuch schiebe ich auch nicht so lange vor mir her wie gestern. 
Ich schaue die Nachrichten um 20 Uhr und gehe anschließend ins Bett.