Donnerstag, 01.12.2011 - Waikaremoana-Track – Teil 2
Sonnig, +15°C
Wie wir gestern Abend in der Hütte am warmen Ofen saßen sind immer wieder Wolken oder dichter Neble über den Bergkamm gezogen. Bei dem Anblick des Wetters vor der Hütte, war das Feuer im Ofen gleich umso gemütlicher. Am Morgen war allerdings nichts mehr vom warmen Feuer in der Hütte zu spüren. Im Schlafbereich hatte es ca. 7°C und im Saal von gestern Abend nur knapp 5°C. Also quasi fast genauso kalt wie vor der Hütte. Ich bin in der Nacht mal vor der Hütte gewesen und so kalt kam es mir dann gar nicht vor. Nebel und Wolken waren verschwunden und gaben den Blick frei auf einen wunderschönen Sternenhimmel, der wieder einmal sehr beeindruckend war. Ich habe heute Nacht sogar ein paar Sternschnuppen gesehen. Wow, wirklich klasse! Aber nach einiger Zeit in der kurzen Nachthose vor der Hütte wird mir dann doch kalt und ich verschwinde wieder in meinen warmen Schlafsack. Bis zum Morgen habe ich dann sehr tief und fest geschlafen. Weil es beim Frühstück im Saal wirklich nicht gerade warm ist, kühlt der Körper ziemlich aus. Und so dauert es nachdem wir aufgebrochen sind eine ganze Weile, bis die Muskeln auf Temperatur kommen und arbeiten wollen. Auch die Gelenke sind noch nicht so arbeitsfreudig. Ganz besonders zu schaffen macht mir meine rechte Schulter. Die Schulter brauche ich zwar nicht zum Laufen, aber ich habe wohl gestern beim Schultern des doch recht schweren Rucksacks eine ungeschickte Bewegung gemacht. Da gab es auf einmal drei ziemlich kräftige Schläge in der Schulter. Ich hatte mir deswegen anfangs keine großen Gedanken gemacht, aber je nachdem wie die Schulter bewege oder belaste tut diese nun doch höllisch weh. Grade beim Schlafen ist es sehr unangenehm, weil ich meistens auf der Seite schlafe. Der Wanderweg ist auf der heutigen Etappen genauso ausgesetzt, wie gestern. Es ist teilweise gar nicht einfach mit den großen und schweren Rucksäcken die großen Tritte und Stufen zu erklimmen. Außerdem habe ich inzwischen aufgehört zu überlegen, über wie viele Baumwurzeln ich heute schon gestiegen bin. Es waren wirklich unzählige… Deutlich schneller als gedacht erreichen wir die nächste Hütte. Ehrlich gesagt ist es noch nicht einmal Mittag, als wir dort ankommen. Wir legen uns erst einmal etwas in die Sonne und genießen das Nichtstun. Bis zu unserem Zeltplatz an dem wir heute Nacht bleiben wollen sind es noch ungefähr anderthalb Stunden. Wir lassen uns Zeit für den Weg und sind trotzdem schon nach einer dreiviertel Stunde dort. Nun gut, dann bleibt auch etwas Zeit um die Gegend um den Zeltplatz zu erkunden. Ungefähr dreißig Minuten weg von hier soll es einen schönen Wasserfall geben. Vielleicht nochmal so einen netten Ort wie „Cleopatras Pools“? Wie lassen die Rucksäcke am Zeltplatz und machen und mit Badehose und Badelatschen auf den Weg. Die Wasserfälle sind wunderschön. Ungefähr 10 .. 12 Meter hoch und die Sonne glitzert in allen Farben in dem Wasservorhang. Leider gibt es jedoch keine Möglichkeit zum Baden. Wir kommen einfach nicht ans Wasser hinunter. Also müssen wir doch am Zeltplatz baden. Auch o.k. Das Wasser in See an unserem Zeltplatz ist halbwegs warm und so macht das Baden und Schwimmen richtig spaß. Nur die Algen, die recht hoch im Wasser wachsen und hin und wieder an den Füßen hängen bleiben sind etwas unangenehm. Nach dem Baden lege ich mich erst einmal in die Sonne zum Trocknen und Wärmen. Allmählich ist es Zeit für Abendessen, denn der Hunger meldet sich. Weil wir vor dem Abendessen sehr fleißig Holz gesammelt haben gibt es heute Abend auch wieder ein großes und gemütliches Lagerfeuer in Pagodenform. Es steht sehr lange, bis es in sich zusammenfällt. In der Nacht hört man im Zelt noch lange das leise Knistern der letzten Überreste unseres Lagerfeuers.