Montag, 05.12.2011 - Taupo
Sonne, schwül, heiß, +25°C
Heute Nacht habe ich geschlafen wie ein Stein. Die fehlenden Stunden aus Wairoa habe ich nachgeholt. Da wir uns für heute nicht so viel vorgenommen haben, schlafen wir aus. Nach einem ordentlichen Frühstück machen wir uns auf die Socken und schauen uns Taupo an. Wir wollten uns ein paar Sachen zum Thema Geothermie anschauen. Hier gibt es ein großes Geothermie-Kraftwerk. Das mal aus der Nähe zu sehen wäre schon interessant. An der I-Site kann man uns aber nicht weiterhelfen. Wir beschließen, dass wir uns einfach mal auf den Weg in diese Richtung machen. Dort sind auch die Huka-Falls. Wasserfälle die sehenswert sein sollen. Nach ein paar Kilometern kommen wir an einem Bungee-Jump vorbei. Tatsächlich springen dort auch immer wieder mal Leute mit einem lauten Schrei hinunter. Oh Mann, so war würde ich nie im Leben machen…! Weiter geht es zu den Huka-Fällen. Es handelt sich um einen recht breiten Fluss, der an einer Engstelle ein paar Höhenmeter hinabfällt. Jedoch sieht das Ganze aufgrund der riesigen Wassermengen die hier durchschießen schon sehr beeindruckend aus. Auf dem Weg dort hin sind wir auch noch an einem Bach mit kochend heißem Wasser vorbei gekommen. Die ersten Anzeichen der geothermischen Energie, die hier recht dicht unter der Erdoberfläche schlummert. Dieser kochend heiße Bach mündet in einen Fluss. Und so kann man im Bereich des Mischwassers baden. In den Bach selber kann man seine Hand nicht halten. Es ist wirklich zu heiß. Zudem riecht das Wasser schon sehr nach Schwefel. Daniel will unbedingt im Fluss baden. Mich interessiert aber mehr, woher das heiße Wasser denn kommt. Also teilen wir uns auf und vereinbaren eine Uhrzeit für den Treffpunkt. Nachdem ich dem Verlauf des Baches einige Kilometer gefolgt bin und mich teilweise durch dichtes Gestrüpp durchgearbeitet habe, konnte ich noch immer keine Quelle entdecken. Schade. Aber es wird Zeit umzukehren, damit Daniel nicht auf mich warten muss. Zusammen laufen wir dann weiter zu den „Craters of the moon“. Das ist ein ungefähr ein Quadratkilometer großes Sulfataren-Gebiet, in dem es an allen Ecken und Enden Dampft und zischt. Sulfataren-Gebiete sind Bereiche bei denen sich sehr dicht unter der Erdoberfläche eine heiße Magmablase befindet. Regenwasser sickert durch kleine Spalten nach unten, verdampft und drückt durch andere Ritzen wieder als Dampf nach oben an die Oberfläche. Das gibt dem ganzen Gebiet auch einen etwas muffigen Schwefelgeruch. Aber so riecht es eben nun mal im Inneren der Erde. Zumindest würde ich mir das so vorstellen. Neben den „Smokern“ gibt es auch kochende Schlammpfützen und so weiter. Dem Dampf sollte man aber nicht zu nahe kommen. Denn teilweise ist der Dampf überhitzt und kommt mit Temperaturen von über 140°C aus der Erde. Verbrennungen sind dann ohne weiteres möglich. Weil ich das was dort geschrieben stand natürlich erst einmal nicht glauben wollte, bin ich einem kleinen Dampfloch etwas zu nahe gekommen und habe mir sofort die Finger am heißen Dampf verbrannt… Am Abend faulenzen wir im Backpacker zusammen mit einigen anderen Leuten gemütlich in der Sonne. Morgen früh wollen wir sehr früh aufstehen und eine Tageswanderung über den Tongario-Crossing machen, sofern das Wetter mitspielt.