Irland - Schottland Tour 2019
Mittwoch, 03.07.2019 — Belcoo - Lettermacaward
Wetter morgens: in der Nacht sehr kühl, morgens sonnig, ganz leichter Wind
Wetter tagsüber: bewölkt, wenig Wind ab und zu Sonne, 20 Grad
Wetter abends: klar, trocken, aber kühl
Gefahrene Tages-Kilometer: 121,78
Durchschnittlich: 19,6
Reine Fahrzeit: 6,11
Gesamt Kilometer: 976,7
Ich habe ganz gut geschlafen. Auch wenn es heute Nacht im Zelt schon ziemlich kalt war. Ich musste eben leider mal raus aufs WC. Brr und das war frisch. Um 7 Uhr bin ich aufgewacht und aufgestanden. Es wurde auch langsam wieder warm im Zelt. Der Wind war heute Nacht kein Thema. Es war windstill und sehr still. Kein Getöse ums Zelt vom Wind. Das hat gut getan. Jetzt mache ich mein Frühstück und muss dann wohl warten, bis mein Zelt trocken ist. Das ist der Nachteil, wenn kein Wind geht. Die Feuchtigkeit kondensiert an der Plane und dann ist das Zelt ziemlich nass innen.
Danke der warmen Morgensonne trocknet das Zelt recht schnell und ich kann los. Es geht den ganzen Tag über auf und ab. Am Vormittag jedoch noch recht ohne große Steigungen. So macht es auch wirklich Spaß. Nur zum Abend hin kommen wieder Berge in Sicht und die Steigungen werden leider auch wieder steiler.
Landschaftlich was es heute eigentlich nichts besonderes. Zum Abend dann schon nochmal, weil eben in den Bergen die Aussicht wieder besser ist. Ich komme noch über ein Stück Hochland das ganz interessant ist. Aber dann erreiche ich zum Glück mein Ziel in Lettermacaward. Eine B&B Unterkunft die ich von unterwegs aus gebucht habe. Als ich dort bin stellt sich heraus, dass die Besitzerin eine Dame aus Deutschland ist. Sie lebt schon seit einigen Jahren hier. Die beiden weiteren Gäste sind aus Pforzheim. Also ist heute eine rein deutsche Sprache möglich. Auch mal eine nette Abwechslung. Die Besitzerin hat original Irish Stew gekocht. Ich wollte heute ohnehin mal etwas mit Fleisch essen und so kommt mir das grade recht. Das Abendessen ist wirklich sehr lecker! Ich esse zwei Teller vom Irish Stew. Dann aber wird es Zeit, dass ich mein Tagebuch schreibe und noch eine kurze Rückmeldung nach Hause gebe. Ich will auch noch schauen, wie morgen die weitere Route verläuft. Und dann will ich schlafen, schlafen und nochmal schlafen.
Donnerstag, 04.07.2019 — Lettermacaward - Letterkenny
Wetter morgens: dichte Bewölkung, ganz leichter Wind
Wetter tagsüber: dichte Bewölkung, ein paar Tropfen, auffrischender Wind, etwas Sonne.
Wetter abends: etwas Sonne, windig, kühl.
Gefahrene Tages-Kilometer: 148,91
Durchschnittlich: 19,4
Reine Fahrzeit: 7,38
Gesamt Kilometer: 1125,6
In der Nacht habe ich leider nicht so gut geschlafen. Mein Sonnenbrand auf der Lippe tut immer noch ziemlich weh. Und irgendwie habe ich auch allen möglichen quatsch geträumt. Das war leider nicht so toll. Um kurz nach 7 Uhr stehe ich auf und starte gemütlich in den Tag. Jetzt gibt's Frühstück. Da bin ich mal gespannt. Wenn das auch so gut ist, wie das Abendessen, dann ist es super!
Das Frühstück war auch wirklich klasse. Genug um ordentlich satt zu werden. Ich muss sagen, dass ich mir schon schwer getan habe mit dem Aufbruch. Denn es war einfach schön, sehr gemütlich und herzlich hier. Auch wenn der Hund der Familie schwer krank ist und heute noch die Tierärztin kommen sollte, um ihn einzuschläfern. Das ist natürlich eine sehr traurige Sache. Ich packe dann doch mal so langsam meine Sachen und mache mich auf den Weg. Ich bin wirklich gespannt, wie es heute läuft und wo ich heute Abend bin. Vielleicht schon in Derry? Zuerst mal geht's gleich mit Höhenmetern los. Uff, das fängt ja gut an. Ich lasse es aber ganz langsam angehen und nehme die Steigungen im kleinen Kettenblatt dann geht es ganz gut. So geht es eigentlich den ganzen Tag über weiter. Ich überlege gerade ob die Steigungen irgendwie kürzer waren, oder nicht so steil....? Eigentlich nicht. Es ging den ganzen Tag auf und ab. Also lag es wohl tatsächlich am Irish Stew von gestern Abend! Was auf jeden Fall heute gut gewesen ist, was der Rückenwind. Davon gab es heute immer wieder mal. Und das treibt schon kräftig an. Auch die Motivation. Gegen Mittag kam ich am Eingang des Glenveag Nationalpark vorbei. Was für einen faszinierende Gegend! Ehrlich gesagt stelle ich mir so ähnlich die Gegend in Kanada oder Alaska vor. Unten ein Fluss, oben die kahlen Berge und überall Wald und jede Menge Natur! Der Weg führt allerdings nicht in den Nationalpark hinein. Sonder wieder über zahlreiche kleine Nebenstraßen immer weiter nach Norden oder so langsam auch nach Osten. Auch heute muss ich noch zu Land und vor allem Leute schreiben. Irgendwo auf einen dieser unzähligen kleinen Nebenstraßen, die ich heute wieder gefahren bin kommt mir ein Kerl im meinen alter mit dem Traktor entgegen. Er hält an, macht den Motor aus und wir unterhalten uns ein bisschen. Über alles mögliche. Wo ich her komme, wohin und so weiter. Der übliche Smalltalk eben....
Dann kommt ein Auto. Ich denke schon jetzt kriegt gleich jemand einen kolerischen Anfall und tobt, weil die Straße blockiert ist....
....Was passiert....???
Der Fahrer steigt aus, kommt her und wir unterhalten uns eine Weile, bis ich dann sage dass ich weiter sollte.
Oh, meinen die beiden. Stimmt, wir auch!
Schönen Tag noch....
Das war schon ein tolles Erlebnis.
Ich komme heute auch wirklich gut voran. Der Rückenwind hilft da schon sehr. Und lange Zeit habe ich Derry als Ziel für heute Abend fest im Blick. Aber so nach und nach frage ich mich, ob das wirklich noch sein muss? Ich habe heute schon knapp 140 Kilometer gemacht. Und bis Derry werden es sicher nochmal 30 Kilometer sein. Das ist einfach zu viel. Das bringt mir nichts. Ich habe 120 Kilometer als Obergrenze festgelegt und dabei sollte es auch bleiben. Auch wenn es gut läuft. Aus entscheide ich mich in Letterkenny eine Unterkunft zu buchen. Das Internet ist da schon ein Segen. Bis ich dort an der Unterkunft bin, sind die 150 Kilometer fast gemacht. Das reicht wirklich für heute. Die Unterkunft zu finden war dank Hausnummer kein Problem. Das Ehepaar, dass die Unterkunft betreibt ist sehr nett. Wir unterhalten uns eine ganze Weile in der Küche. Ich bekomme noch Toast, Tomaten und ein Bier. Dann gehe ich duschen. Anschließend esse ich noch eine Kleinigkeit vom Proviant, trinke meine zwei Dosen teuren Carlsberg Bier, tippe mein Tagebuch, schaue mir die Route für morgen mal ein bisschen an und kämpfe darum nicht einzuschlafen. Aber so langsam wird es auch wirklich Zeit fürs Bett. Es ist schon fast Mitternacht. Für heute ist es auch echt gut gelaufen. Ich bin zufrieden, auch wenn ich nicht in Derry bin. Ist vielleicht auch besser so, etwas außerhalb zu sein und nicht in der großen Stadt.
Ich schaue noch kurz, wo ich morgen vielleicht eine günstige Übernachtung finde und gehe dann ins Bett.
Freitag, 05.07.2019 — Letterkenny - Golden sands caravan park
Wetter morgens: dichte Bewölkung, leichter Nieselregen, ganz leichter Wind
Wetter tagsüber: etwas Sonne, windig
Wetter abends: Regen. Nicht viel, aber zum nass werden reicht es. Auf den Höhen ziemlich kühl.
Gefahrene Tages-Kilometer: 131,01
Durchschnittlich: 19,6
Reine Fahrzeit: 6,39
Gesamt Kilometer: 1256,6
Ich habe so halbwegs gut geschlafen. Bin zwar leider immer wieder mal aufgewacht, aber ich denke das kommt auch von der Anstrengung den Tag über. Um kurz nach halb acht bin ich aufgewacht und aufgestanden. Bin aufs WC und putze jetzt meine Zähne. Ich will mir heute mal teilweise frische Klamotten zum Radfahren nehmen. Ich bin noch etwas unentschlossen, ob ich Regenklamotten anziehen soll. Aber es gibt schon wieder blaue stellen am Himmel. Also brauche ich wohl eher keine Regenklamotten. Und kalt ist es auch nicht. Ich bin nun gespannt, wohin mich der Weg heute führen wird. An die Nordküste von Nordirland. Soviel ist klar, und den Rest werde ich noch sehen. Ich brauche erst noch ein bisschen, um wach zu werden. Aber so nach und nach schaue ich, dass ich los komme. Es gibt auch einige Campingplätze an der Nordküste. Das habe ich grade schon mal nachgeschaut. Vielleicht schlafe ich heute Abend im Zelt.
Der Vormittag ist ganz gut zum Fahren. Was immer blöd ist, wenn der Weg durch Städte verläuft. Denn der Track nimmt nicht viel Rücksicht auf Einbahnstraßen. Das gefällt mir nicht so sehr. Also muss ich teilweise Umwege machen und in der Stadt ist das etwas umständlich. Als ich aus Letterkenny raus bin geht es wieder die kleinen Straßen mit wenig Verkehr entlang. Das ist alles gut zu fahren. Aber eben immer auf und ab. Irgendwann muss ich den Eurovelo1 dann aber verlassen, wenn ich nach Norden will. Die Stelle verpasse ich nicht. Nun habe ich die Wahl zwischen 5 Kilometer entlang einer Straße auf der halbwegs Verkehr ist, oder mindestens 10 Kilometer auf und ab ohne Verkehr. Da entscheide ich mich doch für etwas mehr Verkehr. Ich muss ja nicht mit aller Gewalt Höhenmeter machen.... Schließlich komme ich in Derry an. Dort geht's nun auf dem Radweg 93 weiter. Der aber hat gleich mal ganz ordentlich Höhenmeter parat. Die Steigungen sind jetzt sehr steil und nur noch im kleinsten Gang zu schaffen. Dafür geht's ein Kilometer weiter wieder bergab, dass mir die Bremsen echt leid tun. So geht es denn ganzen Nachmittag. Das ist schon auch anstrengend und zermürbt. Weil ich doch unbedingt noch zum golden sand camping will verlasse ich den Track und steuere mit dem Navi im Smartphone den Campingplatz an. Der Weg führt nochmal über einen Berg. Es geht echt fast eine Stunde nur bergauf. Im kleinsten Gang schaffe ich die Steigung grade noch so. Meine Beine sind echt müde und mein Hintern hat auch keine Lust mehr. Zudem setzt auch noch Regen ein. Und es geht ein sehr kalter Wind. Und als ich oben angekommen bin, geht's halt einfach wieder runter. Ebenfalls sehr steil. Diesmal müssen die Bremsen wirklich leiden. Die Scheiben sind blau geworden und die Regentropfen zischen auf den heißen Scheibenbremsen. Ich fahre noch ein Stück bis zum Campingplatz. Dann kann ich mein Zelt aufbauen und dann erst mal duschen. Das tut gut. Leider kann man das Wasser in der Temperatur nicht verstellen. Und so kommt es eben fast kochend heiß. Aber egal. Gut hat es auf jeden Fall getan. Auf dem Weg zum Campingplatz habe ich ein Restaurant gesehen. Na das wäre jetzt doch noch was. Ich kaufe mir noch schnell Milch fürs Frühstück und fahre dann ohne Anhänger zum Restaurant. Doch die Küche ist schon zu. Um halb zehn machen die Feierabend und jetzt ist es eben schon viertel vor zehn. So ein Mist. Also fahre ich zum Campingplatz zurück. Dort gibt's nen Imbiss. Eine große Portion Pommes und ein Burger bekomme ich dort noch. Und noch ein paar Infos zu den Drehorten von Games of thrones. Dann hat sich das ja auch gelohnt. Nun mache ich mich auf den Weg zum Zelt. Dort esse ich, mache das Tagebuch und noch ein paar andere Kleinigkeiten und gehe dann nach dem ich die Zähne geputzt habe ins Bett. Ich freue mich auf den Weg entlang der Küste. Heute waren es eben Pflicht-Kilometer....
Samstag, 06.07.2019 — Golden sands caravan park - Waterfoot
Wetter morgens: dichte Bewölkung, 17 Grad
Wetter tagsüber: sonnig, kalter Wind
Wetter abends: sonnig, kühl
Gefahrene Tages-Kilometer: 103,47
Durchschnittlich: 18,6
Reine Fahrzeit: 5,32
Gesamt Kilometer: 1360,1
Ich habe im Zelt ganz gut geschlafen. In der Nacht haben irgendwelche Leute nebenan bei ihrer anreise ziemlich Krach gemacht. Ewig das Auto kaufen lassen und irgendwie hat deren Alexa keinen Internet Zugang gefunden und das auch ewig und lautstark kund getan. Kein Wunder, gibt's denn hier draußen am Campingplatz WLAN? Was manche Leute so denken....
Gegen halb acht stehe ich auf und muss erst mal aufs WC. Dann mache ich mein Frühstück. Das Brot, dass ich gestern gekauft habe riecht sehr sehr lecker im ganzen Zelt. Aber nun gibt's erst mal Müsli!
Ich gebe die Powerbank noch zum Zelt nebenan. Die Leute dort hängen die noch ein bisschen ans Netz und so habe ich sicher wieder genug Saft für die nächste Nacht. Nun wird es auch Zeit, dass ich meine Sachen zusammen gepackt bekomme. Also wie jeden Tag erst mal alles in die Tasche vom Bobby werfen und das Zelt leer machen. Dann das Zelt abbauen, zusammen legen, etwas trocken machen und zusammen rollen. Und dann schließlich die Tasche vom Bobby sauber einräumen. Das Gespann zusammen stellen und dann kanns los gehen. Natürlich habe ich noch die Powerbank mitgenommen, bevor ich los gefahren bin. Es ging heute entlang der Nordküste von Nordirland. Am Vormittag was es eine wirklich schöne Strecke. Es ging entlang an einigen Stellen an denen Games of thrones gedreht wurde. Bishop's Garden und so weiter. Aber überall was viel los und kostete recht viel Eintritt. Darauf hatte ich wirklich keine Lust. So viel zu sehen gab es da sicher auch nicht. Also bin ich weiter gefahren. Gegen Mittag kam ich dann nach Ballintoy. Dort sollte noch was interessantes am Hafen zu finden sein. Aber außer riesiger Heerscharen von Touristen habe ich mich viel gesehen. Auch hier war wir einfach zu viel los. Also waren die Höhenmeter von der Straße bis zum Hafen auch grade unnötig. Ich habe den offiziellen Weg extra verlassen, um an der Küste entlang fahren zu können. Das war schon okay. Als ich gegen Nachmittag dann wieder auf dem Radweg bin wird es richtig anstrengend. Es geht teilweise so stark den Berg hoch, dass ich es im ersten Gang fast gar nicht mehr schaffe. Meine Knie schlagen jetzt grade wirklich Alarm. Es geht so steil bergauf, dass ich es grade noch schaffe. Aber nur noch mit sehr viel Kraft und das geht echt auf die Knie. Die Aussicht ist zwar super schön, aber dafür habe ich grade nicht so den Blick. Das Problem bei dem ständigen auf- und ab ist, dass der Körper beim Anstieg wirklich maximale Leistung bringen muss und man wirklich völlig schwitzt. Wenns dann nur wenig später bergab geht und der kalte Wind dann den nassen Körper total auskühlt kühlen auch alle Muskeln völlig ab. Und beim nächsten Anstieg (nach maximal einem halben Kilometer) startet man wieder eiskalt und muss aber sofort volle Leistung bringen. Das geht gewaltig auf die Kondition und strengt wesentlich mehr an, als kontinuierlich eine hohe Leistung zu bringen. Nur ja. Heute Nachmittag war es wirklich ganz extrem. Und bergab war für die Bremsen auch wieder eine heiße Sache. Ich fahre inzwischen im Schritttempo bergab. Dann kühle ich nicht so sehr aus und die Bremsen werden nicht so sehr belastet. Ich hoffe wirklich sehr, dass die Bremsbeläge noch bis zum Ende der Reise halten.
Nachdem ich die extreme Etappe am Nachmittag hinter mir habe schaue ich mich nach einer Übernachtung um. Einen Campingplatz gibt es offenbar nicht in der Nähe. Und so weit will ich heute nicht mehr fahren. Also buche ich ein B&B in Waterfoot. Dann sind es morgen noch 25 Kilometer bis zur Fähre nach Schottland. Aber das Stück mache ich heute nicht mehr. Auf dem Weg zum B&B komme ich dann aber doch an einen Campingplatz vorbei. So ein Mist. Aber egal, nun mache ich halt dort einen gemütlichen Abend. Ich bezahle, bringe meine Sachen aufs Zimmer und gehe dann zu einem Chips Shop in der Nähe. Erst mal ordentlich was Essen und trinken. Okay, Bier gibt's dort nicht. Aber gegenüber ist ein Pub. Mit einer Dame aus Schottland, die auch im Chips Shop isst, unterhalte ich mich beim Abendessen und anschließend gehen wir noch ein Bier trinken. So ist der Abend schon nicht so langweilig. Das Bier im Pub schmeckt sehr lecker. Aber nach dem dritten Bier muss ich dann los. Ich habe noch nicht geduscht. Außerdem gibt's dort eine Badewanne. Da könnte ich mir ja auch mal ein Bad einlassen...?
Sonntag, 07.07.2019 — Waterfoot - Larn - Fähre - Stranraer
Wetter morgens: leichte Bewölkung, sonnig, Rückenwind!
Wetter tagsüber: Sonne pur!
Wetter abends: viel Sonne, etwas Wind, nach Sonnenuntergang ziemlich kühl!
Gefahrene Tages-Kilometer: 53,36
Durchschnittlich: 24,9
Reine Fahrzeit: 2,08
Gesamt Kilometer: 1413,4
Als ich gestern Abend ins B&B zurückgekommen bin, habe ich einfach nur noch schnell die Zähne geputzt und bin ins Bett. Duschen will ich jetzt noch machen und die Badewanne bleibt eben trocken. Egal. Aber dafür habe ich ganz gut geschlafen und das ist schließlich auch etwas wert. Das Wetter sieht wieder super aus. Und heute geht's dann auch nach Schottland. Was mich gestern noch etwas verunsichert hat war die aussage der Dame aus Schottland. Sie ist hier in Irland, weil es hier nicht so hügelig ist, wie in Schottland. Na mal sehen. Sie fährt heute die gleiche strecke, die ich gestern gefahren bin. Dann wird sie vermutlich auch etwas anders über die Hügel denken....
So, jetzt erst mal ins Bad und dann geht's zum Frühstück. Das Frühstück war super! Margaret machte Speck, Würstchen, Spiegelei und Pfannkuchen. Dazu noch Müsli und Toast. Das war ein echt gutes Frühstück für Radfahrer. Dann machte ich mich auf den Weg nach Larn zur Fähre. Die strecke war wirklich super! Es lief einfach nur flach entlang der Küste! Fast so als wollte Irland am Ende noch ein bisschen gut machen wegen der vielen Steigungen, die ich in den letzten Tagen zu überwinden hatte. Grade so, als sollte ich das in guter Erinnerung behalten. Aber das mache ich ohnehin. Denn die Tage waren zwar anstrengend aber dafür auch echt schön!
Und so hat er heute morgen wirklich Spaß gemacht die 40 Kilometer bis zum Hafen in knapp anderthalb Stunden zurück zu legen.
Gefahrene Tages-Kilometer in Irland: 38,8
Durchschnittlich: 27,6
Reine Fahrzeit: 1,24
Gesamt Kilometer: 1399,0
Am Hafen kaufe ich mir zunächst ein Ticket für die Fähre nach Schottland. Weil es noch über zwei Stunden dauert bis die Fähre ausläuft kümmere ich mich ein bisschen um mein Fahrrad. Ich mache die Kette sauber und fette die beweglichen Teile ein. Damit sollte es aber auch gut sein. Viel kann man wirklich nicht mehr machen, weil die Lager alle verschlossen sind. Ich packe meine Sachen wieder zusammen und versuche dann mal Mutter zu erreichen. Aber sie ist wohl nicht zu Hause. Nun muss ich eben warten, bis die Fähre startet. Aber das ist auch mal ganz gut. Zwischendurch findet der Sicherheitscheck statt. Mein Brotmesser muss ich aus dem Rucksack nehmen und in die Tasche vom Bobby stecken. Außerdem soll ich auf jeden Fall aufpassen wegen dem Messer und in England nicht öffentlich damit hantieren. Dort sind wohl die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden und so ein Messer könnte mich in Schwierigkeiten bringen. Na ja. Hoffentlich nicht. Ich soll es auf jeden Fall so machen wir vorhin auch. Auf die Frage, ob ich gefährliche Gegenstände im Gepäck habe, soll ich auf jeden Fall auf das Messer hinweisen. Dann sollte eigentlich alles kein Problem sein. Vielleicht übertrieben die zwei hier auch ein bisschen?
Ich rufe zwischendurch nochmal zu Hause an. Was Mutter allerdings so erzählt macht mich gar nicht glücklich. Sie war wohl im Wengert und hat dort nach mir gesucht, weil ich nicht zu Hause war. Das ist aber echt schlecht. Nun ja, ein bisschen Bewegung tut ihr gut. Aber sie blickt einfach wirklich nicht mehr viel. Das ist schlimm. Ich rufe noch bei Damaris an. Es ist aber nur Randolph dran. In sehr kurzen und knappen Sätzen erklärt er mir, dass Damaris auf Klassenfahrt ist. Ich wünsche ihm noch einen schönen Sonntag und das wars dann. Nun ja. So ist es halt. Dann wird es Zeit um an Bord zu gehen. Das geht hier leider nicht direkt mit dem Fahrrad. Sondern alle Passagiere ohne Auto kommen im Bus an Bord. Der Bus bleibt inklusive Gepäck, Fahrrad und und und an Bord. So geht es auch. An Bord mache ich erst mal ein paar Bilder. Dann esse ich etwas zu Mittag. Also das sollte nun wirklich eine Weile reichen. Lasagne mit Pommes und Kartoffelpüree. Zum Nachtisch noch ein Rosinenküchle mit Marmelade. Die See ist völlig flach. Die Sonne scheint und ich bin echt gespannt, wie es in Schottland heute noch weitergeht. Aber in den nächsten zwei Stunden bin ich erst mal noch auf der Fähre.
Von der Fähre aus sieht es zwar auch hügelig aus, aber die sind nicht so hoch. Das jedenfalls hoffe ich. Ich werde es bald sehen. In 10 Minuten sind wir da.
Okay, ich nehme alles zurück. Als die Fähre zum anlegen dreht kommen auch wieder ziemlich hohe Hügel in Sicht. Also wird es wohl nicht wirklich leichter werden.... Kurz nach dem Anlegen können wir zu unserem shuttle bus laufen. Dieser fährt uns zum Terminal. Dort baue ich das Gespann zusammen und dann kann es auch schon los gehen. Mit dem GPS Gerät finde ich schnell den Weg. Es geht erst mal in eine kleine Stadt. Dort ist heute zum Glück nicht so viel los. Ich will mir noch Bargeld holen, aber der Automat ist leer. Also fahre ich weiter. Ein bisschen Geld habe ich auch noch. Dann kommt ein Schild mit dem Hinweis auf einen Campingplatz. Ich überlege erst ob ich weiterfahren soll. Denn eigentlich will ich noch ein paar Kilometer machen. Ich suche im Internet nach weiteren Campingplätzen. Aber da gibt es erst mal wohl keine. Da fällt mir auch ein, dass ich unbedingt mal die Wäsche waschen sollte. Also beschließe ich heute nicht weiter zu fahren und diesen Campingplatz zu nutzen, um meine Wäsche zu waschen und mir einen faulen Sonntag zu machen. Ich baue mein Zelt auf, ziehe meine Radlerklamotten aus und nehme alles mit zur Waschküche. Dort fülle ich die Waschmaschine und schon geht's los. In der Zwischenzeit nehme ich die restlichen Klamotten und fahre mit dem Fahrrad zum Einkaufen. Das sollte auch sein, damit ich morgen Müsli zum Frühstück habe. Die Wäsche läuft inzwischen. Als ich wieder zurück bin mache ich mir was zum Abendessen, trinke gemütlich ein Bier und warte bis die Wäsche fertig ist. Der Trockner kommt dann auch nochmal zum Einsatz um die Wäsche auch gleich trocken zu bekommen. Auf die Leine hängen bringt nichts. Die Sonne geht bereits unter. Also gibt's nen gemütlichen Abend in der Waschküche.