Radreise nach Gibraltar – 2022
Montag, 04.07.2022 — La Jonquera - nach Platja d'Aro
18. Tag, Montag
Wetter morgens: ganz leichte Bewölkung, kein Wind, angenehm warm
Tages-Kilometer: 109km
Gesamt-Kilometer: 2042km
Durchschnitt: 19,9km/h
Fahrzeit: 5h28
Wetter tagsüber: sehr sonnig und sehr heiß, ab Mittag wieder spürbarer Wind aus südöstlicher Richtung, somit nicht immer nur Gegenwind, weit über 30 Grad
Wetter abends: sehr sonnig und immer heiß, kaum Wind
Abfahrt: 7:45 Uhr
Ankunft: 15:30 Uhr
Ich habe in der Nacht leider nicht so gut geschlafen. Keine Ahnung warum. Das Zimmer war super. Das Fenster konnte ich Nachts offen lassen, dass es sehr ruhig war. Gegen 5:30 Uhr stehe ich auf und starte in den Tag. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn ich früh starte, weil es dann noch nicht so heiß ist?
Wie immer weicht mein Müsli ein während ich schon die ersten Sachen zusammen packe. Der Tag verspricht wieder sehr sonnig und heiß zu werden.
Um 7:30 Uhr will ich los, doch irgendwie gibt es ein Problem mit der Tiefgarage in der mein Fahrrad steht. Leider spricht die Dame am Empfang kein Englisch und so wirklich verstehe ich sie leider doch nicht. Ich muss mal am Abend mein Vokabelheft auspacken und ein bisschen lernen. Nach ein paar Minuten gibt sie mir einen Schlüssel. Dann laufe ich zur Garage, die ohnehin offen steht. Ins Schloss um das Tor zu öffnen passt der Schlüssel nicht und auch in sonst keine Türe dort unten. Na ja egal. Ich mache mein Fahrrad startklar und gebe den Schlüssel zurück. Dann geht's los. Ein kurzes Stück durch die kleine Stadt. Dann aber führt der Weg steil nach oben. Heute findet das Aufwärmen innerhalb von 5 Minuten statt, nicht wie sonst üblich auf den ersten 5 Kilometern. Es gibt nochmal eine schöne Aussicht bevor der Weg wieder ins Tal führt. Die nächsten fast 50 Kilometer verläuft der Track ausschließlich auf kleinen Nebenstraßen. Na ja, es sind eigentlich alles Pisten aus Sand und Schotter. Asphalt gibt es quasi nicht. Der Sand ist fast weiß und je höher die Sonne steht umso heller blendet der Sand. Außerdem staubt es wieder gewaltig. Selbst ich mit dem Fahrrad wirble schon einigen Staub auf. Ganz zu schweigen, falls ein Auto oder gar ein Lkw entgegen kommt, oder überholt. Da bleibe ich gerne freiwillig stehen, bis sich der Staub gelegt hat. Es ist gut, dass die Strecke so abseits der Hauptstraßen verläuft. Jedoch komme ich eben auch nicht so zügig voran. Nach fast jeden Feld macht der Weg eine Biegung. Auf dem sandigen Untergrund ist es wirklich rutschig und so muss ich eben immer langsam fahren, wenn es um eine Kurve geht. Ein schneller Vorankommen ist so leider nur schwer möglich. Irgendwann hat auch mal wieder der Track und die Beschilderung nicht zusammen gepasst. Aber ein Kilometer weiter stimmte es dann wieder. Das ist die Hauptsache.
In L'Escala erreiche ich das Meer. Der Strand ist schon sehr einladend. Aber ich will nicht wieder den Sand in den Schuhen haben. Außerdem klebt der Sand echt nervig auf der Mischung aus Schweiß, Sonnenschutz und Staub die an mir haftet. Also fahre ich nach einer kurzen Rast weiter. Schnell verlässt der Track wieder den Strand und führt ins Inland. Inzwischen ist es auch richtig heiß geworden. Ich bin froh, dass ich 4,5 Liter Wasser dabei habe. Ich komme an zahlreichen und fast endlosen Flächen für Ackerbau und Plantagen für Obst vorbei. Fast überall stehen Pumpen am Weg und pumpen Wasser auf die Felder oder in die Plantagen. Wo es kein Wasser gibt herrscht Dürre. Viele Felder sind schon gemäht worden. Dort wo bewässert werden kann wurde bereits wieder ausgesäht. Gegen 15 Uhr erreiche ich Platja d'Aro. Ich heute beschließe ich nicht weiter zu fahren. Ich suche mir eine Unterkunf und beende die Etappe. Das Hotel liegt direkt am Track. So kann ich morgen früh gleich los fahren und muss nicht lange suchen um auf den Weg zu gelangen. Ich dusche und kaufe mir ein bisschen was zum Essen. Dann kümmere ich mich um das Tagebuch und schaue mir die Route für morgen an. Ich will nachher noch zum Strand. Aber erst mal muss die Sonne etwas untergegangen sein. Es ist grade einfach zu heiß. Gut, dass ich schon früh gestartet bin.
Dienstag, 05.07.2022 — Platja d'Aro - nach Barcelona
19. Tag, Dienstag
Wetter morgens: sonnig, ganz leichte Bewölkung, warm, wenig Wind
Tages-Kilometer: 133,4
Gesamt-Kilometer: 2176km
Durchschnitt: 19,9km/h
Fahrzeit: 6h41
Wetter tagsüber: sehr sonnig und sehr heiß, ab Mittag wieder kräftiger Wind, leider meist als Gegenwind
Wetter abends: sonnig und sehr warm, mäßiger Wind, später am Abend Regen und ein leichtes Gewitter.
Abfahrt: 7:45 Uhr
Ankunft: 17 Uhr
Gehen kurz vor 6 Uhr wache ich auf und starte in den Tag. Wie immer: Während mein Müsli einweicht kümmere ich mich um die ersten Sachen und packe zusammen was ich nicht mehr brauche. Nach dem Frühstück hole ich mein Fahrrad aus dem Abstellraum, packe die Taschen an den Gepäckträger und bin startklar. Es ist 7:45 Uhr als ich los fahre. Zunächst geht es raus aus Platja d'Aro. Bald erreiche ich wieder den ersten sandigen Radweg. Die nächsten Kilometer verläuft der Weg nicht im Zick Zack zwischen endlosen Feldern, sondern entlang einer alten Eisenbahnlinie. Das ist natürlich wieder "Happy Cycling", auch wenns stetig bergauf geht. Nach ca 20 Kilometern habe ich einen Pass erreicht. Nun geht der Weg erst ins Tal, bevor er dann nochmal ansteigt. In Hostalric mache ich eine kurze Pause und esse vom Proviant. Dann geht's weiter! Ich freue mich auf Barcelona!
Die Freude wird dann leider ein bisschen eingetrübt durch die ziemlich schlechten Wege. Was am Vormittag noch echt schön war, wird am Mittag dann wirklich zu Arbeit. Die Strecke verläuft über viele Kilometer entlang der Autobahn nach Barcelona. Nicht gerade ansprechend. Aber zum Umschauen bleibt auch wirklich überhaupt keine Möglichkeit. Denn die Strecke ist völlig übersäht mit großen und tiefen Schlaglöchern oder großen Steinen. Ich habe wirklich nur eine Sekunde mal Richtung Berge geschaut und bin prompt durch ein Schlagloch gefahren, das mir (gefühlt) beinahe das Fahrrad auseinander gebrochen wäre. So eine Schei....!! Dann wiederum liegt in ausgetrockneten Furten so viel trockener Sand, dass es sehr schwer ist das Fahrrad noch steuern zu können. Und so weiter. Falsches Fahrrad für so was. Also kurz gesagt, der Nachmittag war teilweise echt anstrengend. Umso mehr habe ich mich dann gefreut, als ich aus den Bergen wieder Richtung Tal unterwegs war. Nun geht es mit Vollgas nach Barcelona. Nun ja, Vollgas war schon richtig, aber ich hätte mir eine etwas höhere Geschwindigkeit darunter vorgestellt. Der teilweise wieder sehr kräftige Gegenwind machte ein zügiges Vorwärtskommen echt schwer. Nun ja. Dann fahre ich eben eine Stunde länger. Irgendwann kam Barcelona in Sichtweite. Der Weg verlief entlang des Besos bis in die Stadt. Dann konnte ich mit dem Smartphone den Weg zum Hostel relativ schnell finden. Ein bisschen Sightseeing gab es gleich auf dem Weg. Morgen habe ich mir nochmal einen Ruhetag eingeplant und habe dann auch Zeit, um die Stadt anzuschauen. Jetzt will ich erst mal was essen und ein bisschen erkunden, was es rund um das Hostel gibt.
Mittwoch, 06.07.2022 — Ruhetag in Barcelona
20. Tag, Mittwoch
Wetter morgens: etwas Regen und sehr dichte Bewölkung, kaum Wind, ziemlich warm
Tages-Kilometer: 25km
Gesamt-Kilometer: 2201km
Durchschnitt: 13,5km/h
Fahrzeit: 1h53
Wetter tagsüber: sehr starke Bewölkung, leichter Regen, 28 Grad Celsius
Wetter abends: Gewitter und kräftiger Regen.
Abfahrt: 10:30 Uhr
Ankunft: 13:30 Uhr
So ein totaler Ruhetag war es heute natürlich nicht. Schließlich gibt's so viel zu sehen. Also bin ich nach dem Frühstück und nachdem es aufgehört hat zu regnen mit dem Fahrrad los um Barcelona zu entdecken. Das ist eben der Vorteil wenn man das Fahrrad dabei hat, man muss nicht kaufen. Ich bin am vielen Denkmälern und historischen Gebäuden vorbeigekommen, habe den großen Park in der Stadt angeschaut (die Papageien sind ja total niedlich!!!) und bin dann zum Strand gefahren. Anschließend im Zickzack durch die Stadt. Wobei ich auf den Verkehr schon achten musste. Es gibt schöne Radwege in der Stadt. Da hat sich echt schön viel getan. Nicht so wie in Leonberg.... Nun ja.
Am frühen Nachmittag bin ich dann zurück zum Hostel, habe mir etwas zum Mittagessen gemacht und mich dann tatsächlich ne Runde ins Bett gelegt. Ach, Urlaub kann so entspannend sein. Zum Glück war es heute den ganzen Tag über ziemlich bedeckt. Ein paar Tropfen Regen gab es, aber nicht viel. So war es eben auch nicht so heiß. Erst am Abend kam ein Gewitter. Doch das stört mich nicht. Ich werde jetzt allmählich ins Bett gehen und morgen früh aufstehen und starten. Die nächste Etappe wartet!
Donnerstag, 07.07.2022 — Barcelona - nach Tarragona
21. Tag, Donnerstag
Wetter morgens: starke Bewölkung, aber trocken, böiger Wind aus Nord
Tages-Kilometer: 124km
Gesamt-Kilometer: 2325km
Durchschnitt: 18,0km/h
Fahrzeit: 6h52
Wetter tagsüber: sehr sonnig und sehr warm, ab Mittag wieder kräftiger Wind aus Süd (quasi immer als Gegenwind), hin und wieder mal eine Wolke
Wetter abends: sonnig, sehr warm, mäßiger Wind
Abfahrt: 8 Uhr
Ankunft: 17:15 Uhr
Nachdem ich nun gestern einen schönen Tag in Barcelona verbracht habe, freue ich mich nun auf die nächste Etappe. Der Weg wird nochmal durch die Berge südlich von Barcelona führen. Also erst mal gut frühstücken und dann kann es los gehen. Die Wettervorhersage meldet Sonne bei Temperaturen etwas über 30 Grad Celsius. Als ich um 6 Uhr aufgestanden bin, was es draußen noch fast dunkel. Jetzt weicht mein Müsli ein und ich habe etwas Zeit um mit dem Team vom Hostel zu sprechen. Ich muss nur aufpassen, dass ich nicht zu lange quatsche.
Um 8 Uhr fahre ich los. Es dauert über eine Stunde, bis ich aus Barcelona raus bin. Das liegt aber nicht daran, dass ich an jeder zweiten Kreuzung falsch abgebogen bin, sondern an der Größe der Stadt und an den unzähligen Ampeln, die auch für Radfahrer gelten. Also jedenfalls für die meisten und wenn die aus Deutschland kommen. In der Tat halten sich die meisten Radfahrer an die Regeln. Bei den unzähligen elektrischen Kickboards (oder wie die Dinger heißen) ist das leider nur selten der Fall. Die Leute fahren damit wie die Irren. Als ich dann endlich mal aus der Stadt draußen bin verläuft der Weg wieder zwischen den Feldern hindurch in Richtung Berge. Beim ersten Anstieg waren die Wege noch wirklich sehr gut ausgebaut und gut zu fahren. Dann endet der Asphalt und Sand und Steine prägen die Wege. Es geht an manchen Stellen so derart steil nach oben, dass selbst schieben fast nicht möglich ist. Als ich an so einer stehlen Stelle mal eine Pause mache um etwas zu trinken bremse ich das Hinterrad. Und selbst dann muss ich den Lenker vorne hinter drücken, weil das Fahrrad im Stand vorne hoch geht. Zum Glück waren diese steilen Stellen selten. Es hat trotzdem Spaß gemacht durch die Berge zu fahren. Nachdem die ganz steilen Stücke geschafft waren verlief die Route über eine wenig befahrene Hauptstraße. Trotz all den schönen Eindrücken lässt sich wirklich sehr offen erkennen, dass die Bäume in den Bergen am absterben sind. Es ist einfach viel zu trocken. Überall riecht es zwar würzig nach Kiefern, aber die haben nur noch ein paar wenige grüne Triebe. Alle anderen der Kiefernnadeln liegen bereits trocken am Boden und warten nur auf den einen Funken der nötig ist, um hier ein Inferno zu entfachen. Mir fällt auch auf dieser Reise wieder der Klimawandel sehr eindrucksvoll auf. Ich glaube es nicht mehr nur 5 vor 12. Es ist bereits 12 Uhr vorbei und wir können nur noch retten was zum retten ist!
Die Route verlief ein paar Kilometer auf dieser guten Straße. Dann ging es mal wieder auf Sand und Steinen weiter, bergauf und bergab, immer wieder und wieder, sehr abwechslungsreich. Am frühen Nachmittag erreiche ich das Meer in Cubelles. Die Strände hier sind sehr schön, es gibt Restaurants und Bars. Aber es ist nichts los. Fast keine Menschen. Der Strand ist über viele hundert Meter völlig leer. Den einzigen Menschen, den ich dort sehe ist ein Rettungsschwimmer, der in seinem Häußle sitzt. Auch die nächsten Städte sind nicht wirklich abwechslungsreich. Es geht durch menschenleere Straßen, die Geschäfte sind geschlossen. Vermutlich halten viele Siesta. Manche Geschäfte scheinen aber auch für immer geschlossen zu sein. Touristen gibt es auch nicht. Fast kommt es mir vor wie Geisterstädte. Hier zu fahren wird ziemlich schnell langweilig. Der Weg windet sich hin und wieder mal durch eine Stadt, nur um wenig später wieder auf der gleichen Straße heraus zu kommen. Der kräftige Gegenwind, die Sonne und etwas über 30 Grad lassen grade im diesen Geisterstädten wenig Fahrspaß aufkommen. Ich muss auch wirklich aufpassen, dass ich nicht leichtsinnig oder nachlässig werde und in solch einer Geisterstadt einfach ein "STOP"-Schild ignoriere. Denn meist kommt ja genau dann doch ein Auto, was sicher fatale Folgen für mich hätte. Die letzten Kilometer verläuft der Track dann auf einer Hauptstraße mit ziemlich viel Verkehr. Nun ja. Das sind eben Kilometer die zu fahren sind. Nur der blöde Wind nervt wirklich sehr! Gegen 17 Uhr erreiche ich Tarragona. Mein Etappenziel für heute. Die Unterkunft liegt genau am Track. Nachdem ich die Taschen vom Fahrrad im Zimmer abgeladen habe fahre ich noch zum nahe gelegenen Supermarkt. Ich kaufe mir Obst, Käse, Brot, Milch und Müsli ein und esse anschließend zu Abend. Nebenbei schreibe ich noch das Tagebuch und kläre ein paar organisatorische Dinge wegen zu Hause und auch meiner Mutter. Schnell noch duschen und schon ist der Abend wieder gelaufen. Es wird Zeit fürs Bett. Ich bin auch echt müde. Einen Blick in die Routenplanung für morgen will ich noch werfen, dann ist Feierabend.
Freitag, 08.07.2022 — Tarragona - Vinaros
22. Tag, Freitag
Wetter morgens: wolkenlos, angenehm kühl, starker Wind aus nordöstlicher Richtung
Tages-Kilometer: 130km
Gesamt-Kilometer: 2455km
Durchschnitt: 21,5km/h
Fahrzeit: 6h01
Wetter tagsüber: sehr sonnig, sehr warm, sehr starker Wind, teilweise Sturm. Erst aus nordöstlicher, dann ab dem späten Vormittag aus südlicher Richtung
Wetter abends: warm, windig
Abfahrt: 7:15 Uhr
Ankunft: 15:45 Uhr
Um kurz vor 6 Uhr werde ich wach, stehe auf und starte in den Tag. Mir ist es ganz recht früh zu starten, da es dann noch nicht so heiß ist auf auch der Wind erst am späten Vormittag richtig kräftig wird. Gegen 7 Uhr bin ich soweit, dass ich meine Sachen zusammen packe und mich zur Abfahrt vorbereite. Sonnenschutz etc.
Um aus der Stadt zu fahren brauche ich zum Glück nicht so viel Zeit als gestern beim Start in Barcelona. Dann verläuft die Route über viele Kilometer fast geradeaus auf der Hauptstraße N340. Zum Glück ist der Verkehr nicht so stark und es gibt einen sehr breiten Seitenstreifen auf dem man wirklich gut und sicher fahren kann. Weniger schön ist dann das Stück durch ein Industriegebiet. Aber die Nähe zum Hafen bringt so etwas eben mit sich. BASF hat dort einen großen Standort. Zum Glück erreiche ich bald das Meer und den Strand. Denn bei aller Freude am Radfahren macht mir der Wind heute schon am Morgen ziemlich zu schaffen. Denn irgendwie kommt der mal wieder aus der falschen Richtung, oder ich fahre einfach in die falsche Richtung. Diesmal erreichen manche Böen fast schon Sturmstärke. Jedenfalls kommt es mir so vor, wenn mich eine Böe voll erwischt und ich plötzlich nur noch Schritttempo fahren kann. Kommt eine Böe von der Seite drückt es mich einfach mal zur Seite...
Die Radwege am Strand sind trotz Wind gut zu befahren, da ich ohnehin nicht schnell fahren kann. Hier entlang an den Stränden ist schon am Morgen sehr viel Betrieb. Jogging, Radfahrer und viele Fußgänger Teilen sich die Wege am Strand. Doch leider sind einige Leute sehr unaufmerksam und ich muss extrem aufpassen, dass nicht jemand plötzlich auf den Radweg läuft und es zu einen Unfall kommt. Nachdem ich fast 25 Kilometer am Strand entlang gefahren bin und mich dabei immer häufiger über die Sinnhaftigkeit dieser Streckenführung gefragt habe (der Eurovelo fährt wirklich in jede kleine Ecke am Strand) mache ich am späten Vormittag eine kurze Pause in Punta del Rio. Während ich mit einer Hand und anderen Körperteilen versuche meine Kekse, die Wasserflasche und sonstigen leichten Gegenstände am Wegfliegen zu hindern, suche ich nach einer alternativen Route, die nicht noch die nächsten 80 Kilometer jeden noch so kleinen Winkel am Strand aufsucht. Die Alternative verläuft teilweise auf der N340. Das wäre für mich aber okay, sofern die weiterhin einen so breiten Seitenstreifen hat. Ich übertrage die alternative Route ins GPS Gerät und folge der neuen Route. Die ist einwandfrei. Der Verkehr ist nicht stark. Wobei auch der Eurovelo 8 zunächst genau der alternativen Route bis Cruilla de l'Almadrava folgt. Dann laufen die Wege deutlich auseinander. Während der Eurovelo wieder zum Strand verläuft, folgt die Alternative nun der (vermutlich) dem Vorläufer der Hauptstraße N340. Es geht auf einer schmalen Straße ein bisschen durch die Berge. Die Straße ist sehr gut asphaltiert nur ziemlich bergig und sehr kurvenreich. Daher vermute ich, dass sie dem Verkehr nicht mehr gewachsen war und durch eine größere Straße (eben die N340) ersetzt wurde. Jedenfalls ist hier über viele Kilometer kein einziges Auto unterwegs. Zwei Radfahrer kommen mir entgegen. Sonst niemand.
Leider ist die alte Straße nach etwas mehr als 20 Kilometern zu Ende und ich muss auf der Hauptstraße weiterfahren. Inzwischen hat natürlich auch der Wind gedreht und kommt wieder aus südwestlicher Richtung, also wieder Gegenwind. Nun ja. Ist halt so.
In Amposta kreuzen sich die beiden Routen erneut. Während der Eurovelo 8 nun durch die Berge führt, führt die alternative Route in die Nähe der Küste und verbleibt dort bis zum Ende der heutigen Etappe. In Vinaros trifft dann wie geplant die alternative Route wieder auf den Eurovelo 8. Heute ist hier in Vinaros Feierabend. Ich habe unterwegs eine Unterkunft gesucht und werde hier übernachten. Ich kaufe noch Proviant für morgen. Dann fahre ich zur Unterkunft. Nachdem ich geduscht habe wasche ich meine Radlerklamotten. Das ist wirklich nötig. Anschließend laufe ich zum Restaurant, das genau gegenüber der Unterkunft mit einer Möglichkeit zum draußen sitzen einlädt. Ich nutze die Zeit und schreibe ein bisschen am Tagebuch. Ich schaue mir noch die Routenplanung für morgen an, lese ein bisschen in der Online-Ausgabe der Zeitung und schnell ist der Abend schon wieder vorbei.